Diskriminierungsvorwürfe Regierungsrätin Fehr verzichtet auf Besuch des Alba-Festivals

olgr, sda

1.7.2022 - 10:25

Letztes Jahr mussten die Veranstalter die Teppiche frühzeitig wieder einrollen – dieses Wochenende werden sie wieder ausgebreitet. 
Letztes Jahr mussten die Veranstalter die Teppiche frühzeitig wieder einrollen – dieses Wochenende werden sie wieder ausgebreitet. 
Keystone/Michael Buholzer

Das Alba-Festival in Zürich soll nicht durch politische Töne überlagert werden: Regierungsrätin Jacqueline Fehr verzichtet deshalb an diesem Wochenende auf ihren angekündigten Besuch an der Grossveranstaltung.

1.7.2022 - 10:25

Sie sei am Donnerstag zwar bei einem Telefongespräch vom Veranstalter erneut eingeladen worden, hält Fehr auf dem Kurznachrichtendienst fest. «Mein Besuch ist aber unterdessen zum politischen Thema geworden.» Und sie wisse, dass dem Veranstalter die politische Inszenierung des Anlasses Sorgen bereite. Darum sage sie den Besuch ab.

Fehr will sich deshalb nun mit dem Veranstalter in der nächsten Woche ausserhalb des Festivals treffen. «Denn die Veranstalter und ich haben das gleiche Interesse: Das Festival soll Freude machen und Menschen bei toller Musik und guter Stimmung zusammenbringen.» Sie wünsche alle ein schönes Fest, twitterte sie.

Die Durchführung des Anlasses auf der Hardturm-Brache, das als «grösstes albanisches Festival in Europa gilt», hatte der Regierungsrat im vergangenen Jahr kurzfristig verboten. Wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus widerrief er weniger als 48 Stunden vor dem Festivalbeginn die Bewilligung. Dies auch mit der Begründung, die Impfquote in der albanischen Gemeinschaft sei tief.

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus rüffelte deswegen den Regierungsrat, wie in dieser Woche bekannt wurde. Fehr sagte, dass sie diese Kritik «sehr ernst» nehme. Ihre Beziehungen zur Community seien aber nach wie vor gut.

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