Spitäler Regierungsrat bewilligt 4 Millionen für Kinder-Notfallstationen

fn, sda

22.12.2022 - 09:27

Die Notfallstationen für Kinder sind überlastet. Der Regierungsrat zahlt ihnen für Sofortmassnahmen nun 4 Millionen Franken. (Symbolbild)
Die Notfallstationen für Kinder sind überlastet. Der Regierungsrat zahlt ihnen für Sofortmassnahmen nun 4 Millionen Franken. (Symbolbild)
Keystone

Die drei Kinder-Notfallstationen im Kanton Zürich sind chronisch überlastet: Damit sie die Versorgung aufrecht erhalten können, hat der Regierungsrat nun vier Millionen Franken bewilligt.

Keystone-SDA, fn, sda

Mit dem Geld wird am Kinderspital Zürich eine neue Abteilung eingerichtet, welche die frei stehenden Betten der drei Spitäler koordiniert, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte.

Diese Koordinationsstelle soll auch die Verlegungen organisieren. Bisher wurde diese Arbeit von den Ärztinnen und Ärzten der Notfallstationen geleistet. Sie werden nun also entlastet.

Entlastung soll es auch durch zusätzliche Mitarbeitende geben: Mit dem Geld soll mehr Personal angestellt werden – sofern dieses angesichts des Fachkräftemangels überhaupt gefunden wird.

30 Prozent mehr Notfälle

Die Zahl der Notfälle in den Zürcher Kinder-Notfallstationen hat sich innerhalb eines Jahres um satte 30 Prozent erhöht. Dafür gibt es mehrere Ursachen: So stagniert etwa die Zahl der Kinderärztinnen und -ärzte im Kanton Zürich seit mehreren Jahren. Viele bestehende Kinderpraxen nehmen keine neuen Patientinnen und Patienten mehr an.

Dies führt dazu, dass viele Eltern mit dem kranken Kind direkt ins Spital gehen. Häufig seien Eltern wegen des Versorgungssystems in ihrem Heimatland aber auch nicht mit dem Konzept der Kinderarztpraxis vertraut, schreibt der Regierungsrat.

Zugleich bestehe die Erwartung, bei Beschwerden auch in der Nacht oder während dem Wochenende unmittelbar eine Untersuchung im Spital zu erhalten. In den Kindernotfallstationen gibt es deswegen auch zunehmend Bagatellfälle, die früher von Kinderärztinnen und Kinderärzten in der Praxis behandelt wurden.

Rekordzahl bei den RSV-Infektionen

Dazu seien die Spitäler seit September 2022 mit einem starken Anstieg von RSV-Infektionen konfrontiert, in den letzten Wochen seien es Rekordzahlen gewesen. Das Respiratorische Synzytial Virus löst akute Bronchitis bei Säuglingen und Kleinkindern aus. 40 Prozent der hospitalisierten Kinder leiden auch an Lungenentzündung.

Im Kanton Zürich gibt es drei Kinder-Notfallstationen, im Kinderspital Zürich, im Kantonsspital Winterthur und im Stadtspital Zürich Triemli.