Limmattalbahn Rotbuche von Schlieren zieht wegen Limmattalbahn in Stadtpark um

SDA

18.1.2018 - 16:40

Die 70-jährige Rotbuche von Schlieren, die der Limmattalbahn im Weg steht, ist gerettet. Der Baum wird Anfang Februar 170 Meter in den angrenzenden Stadtpark versetzt. Die Kosten werden grösstenteils von der ausführenden Firma übernommen.

Das ist eine Premiere: Noch nie sei in der Schweiz ein Baum dieser Grössenordnung versetzt worden, teilten die Stadt Schlieren, die Limmattalbahn und die BMB Group, die die Versetzung durchführt, am Donnerstag gemeinsam mit. Das Gewicht der Rotbuche wird auf 90 bis 100 Tonnen geschätzt.

An seinem jetzigen Standort kann der Baum nicht bleiben: Seine Baumkrone tangiert das städtische Flügeldach und die Fahrleitungen der neuen Limmattalbahn. Seine Wurzeln ragen zudem ins Fundament der Haltestelle.

Petition für Rotbuche

Daher war klar: Der Baum weg muss. Denn die Anpassung der Pläne hätte grosse Auswirkungen auf die Projekte Stadtplatz, Limmattalbahn und das Grosskreiselprojekt des Kantons Zürich gehabt. Die Konsequenzen einer Projektänderung: Mehrkosten von über drei Millionen Franken und eine Terminverzögerung bis zu einem Jahr - was wiederum Auswirkungen auf den Verkehr gehabt hätte.

Gegen diese Pläne wehrte sich ein Teil der Schlieremer Bevölkerung und reichte zur Rettung eine Petition mit rund 4700 Unterschriften ein. Zudem attestierte ein Fachgutachten der Rotbuche gute Überlebenschancen bei einer Versetzung.

Da nun auch die Finanzierung geklärt ist - die Kosten werden grösstenteils von der BMB Group und privaten Geldgebern übernommen, dazu kommen Beiträge von Schlieren und der Limmattalbahn AG - steht der Versetzung nichts mehr im Weg.

Ursprünglich wurde mit Kosten von 160'000 Franken gerechnet. Da die BMB Group die Arbeiten selbst durchführt und so ihre Kosten intern verrechnet, sind die aktuellen Auslagen nicht mehr bekannt. Neu müssen sich Schlieren und die Limmattalbahn AG noch 60'000 Franken teilen.

Ausgraben und anheben

Der Umzug soll Anfang Februar erfolgen. Dazu werden eine Grube gegraben und Stahlplatten unter dem Wurzelwerk, das nur rund 40 Zentimeter tief ist, durchgeschoben, wie Stadtrat Markus Bärtschiger gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte.

Anschliessend wird der Baum inklusive dem Wurzelwerk - dieses ist aufgrund von Erde und Wasser besonders schwer - von zwei Kränen auf einen Wagen gehoben und auf der Strasse in den Stadtpark transportiert. Die Strasse ist dabei das grosse Glück der Schlieremer, denn beispielsweise auf lockerem Boden wäre der Umzug nicht möglich gewesen.

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