Bildung Stadt Zürich soll Kindern Kurse in ihrer Muttersprache finanzieren

olgr, sda

28.6.2023 - 21:10

Im Rathaus Hard hat das Zürcher Stadtparlament über die Kosten für Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur debattiert. (Symbolbild)
Im Rathaus Hard hat das Zürcher Stadtparlament über die Kosten für Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur debattiert. (Symbolbild)
Keystone

Kinder mit Migrationshintergrund können Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur besuchen – doch diese sind mitunter teuer: Der Stadtrat von Zürich muss nun prüfen, ob er Eltern mit geringem Einkommen und Vermögen die Kosten zurückerstatten kann.

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Der Gemeinderat hat ein entsprechendes Postulat der Grünen am Mittwochabend nach einer kurzen Debatte klar mit 97 Ja- zu 14 Neinstimmen an den Stadtrat überwiesen.

Die Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) seien für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund eine gute Ergänzung zum Schulunterricht, begründeten die Grünen ihren Vorstoss.

«Wer seine Muttersprache gut beherrscht, lernt in der Regel Deutsch und Fremdsprachen leichter», sagte Balz Bürgisser (Grüne). Der HSK-Unterricht stärke die Mehrsprachigkeit der Kinder und wirke sich auch positiv auf deren Identitätsbildung und Integration aus.

Die Integration müsse Priorität haben, entgegnete Sebastian Zopfi (SVP). Die Förderung einer Fremdsprache sei da nicht zielführend. «Das Erlernen der deutschen Sprache muss im Vordergrund stehen.»

Die SVP blieb mit ihrer Ablehnung alleine. Die Kurse würden von der Stadt mit gutem Grund aktiv an den Schulen beworben – sie seien wertvoll, meinte etwa Selina Walgis (Grüne). Und Yasmine Bourgeois (FDP) wies darauf hin, dass Sprache wichtig sei für den Erfolg in Schule und Beruf. Wer in seiner Erstsprache sattelfest sei, lerne Sprachen schneller.

Die HSK-Kurse werden in über 30 Sprachen angeboten und in der Regel von privaten Trägerschaften organisiert und finanziert, einige werden auch direkt vom betreffenden Staat finanziell unterstützt. Die Höhe der Elternbeiträge fallen laut Bürgisser entsprechend unterschiedlich aus; sie können sich auf 600 bis 800 Franken pro Schuljahr und Kind belaufen. «Das können sich nicht alle Familien leisten.» Deshalb soll die Stadt in gewissen Fällen einspringen.