Netto Null Stadt Zürich sucht Speicher für Klärschlamm-CO2

olgr, sda

26.5.2023 - 10:28

Nicht mehr in die Luft: Die Stadt Zürich will CO2 aus der Klärschlammverbrennung abscheiden, verflüssigen und langfristig speichern. (Symbolbild)
Nicht mehr in die Luft: Die Stadt Zürich will CO2 aus der Klärschlammverbrennung abscheiden, verflüssigen und langfristig speichern. (Symbolbild)
Keystone

Die Stadt Zürich will CO2 aus der Klärschlammverbrennung nicht länger in die Luft ablassen. Sie sucht einen Anbieter, der das CO2 von der Verwertungsanlage Werdhölzli wegtransportiert und irgendwo langfristig speichert.

26.5.2023 - 10:28

Bei der Verbrennung des entwässerten Klärschlamms im Werdhölzli fallen jährlich rund 22'000 Tonnen CO2 an, wie Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) am Freitag mitteilte. Diese werden über den Kamin an die Umwelt abgegeben.

Rund 90 Prozent oder etwa 20'000 Tonnen davon könnten aber mit einer entsprechenden Anlage abgeschieden und verflüssigt werden, wie eine Machbarkeitsstudie ergeben hat. Ein Potenzial von weiteren 5000 Tonnen weist die auf demselben Areal befindliche Biogasaufbereitungsanlage auf.

So liesse sich dieses CO2 dann langfristig speichern, etwa in einem geologischen Tiefenlager oder in Recyclingbeton, heisst es in der Mitteilung. Dies wäre ein relevanter Beitrag, um die städtischen Klimaziele – wie etwa Netto Null – zu erreichen.

Kosten von mehreren Millionen Franken

Die Investitions- und Betriebskosten für die Abscheidungs- und Verflüssigungsanlage im Werdhölzli werden gemäss Machbarkeitsstudie auf rund fünf bis sieben Millionen Franken veranschlagt.

Gebaut wird sie aber erst, wenn auch ein Abnehmer für das CO2 bereit steht. Die Stadt Zürich hat den entsprechenden Auftrag öffentlich ausgeschrieben. Gehen Offerten ein, wird sich zeigen, wie teuer der Transport und die Lagerung von bis zu 25'000 Tonnen CO2 im Jahr wird. Wenn darüber Klarheit besteht, will ERZ die entsprechenden Anträge stellen.

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