Coronavirus – Schweiz Stadtparlament spricht weitere Millionen für Zürcher Tourismus

fn, sda

31.3.2021 - 18:36

Nicht alle wünschen sich, dass die Innenstadt bald wieder voller Touristinnen aus Asien ist. Denn sie kommen in der Regel mit dem Flugzeug. (Archivbild)
Nicht alle wünschen sich, dass die Innenstadt bald wieder voller Touristinnen aus Asien ist. Denn sie kommen in der Regel mit dem Flugzeug. (Archivbild)
Keystone

Der Tourismus in Zürich soll wiederbelebt werden. Das Stadtparlament hat am Mittwoch deshalb zusätzliche 3,6 Millionen Franken für Zürich Tourismus bewilligt. Grüne, AL und GLP waren dagegen, denn «diese Form des Tourismus kommt mit dem Flugzeug».

Keystone-SDA, fn, sda

Der Entscheid, weitere 3,6 Millionen in den Verein Zürich Tourismus zu stecken, fiel mit 81 zu 37 Stimmen. Für Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) war dies ein wichtiger Beitrag zur Wiederbelebung des Tourismus. Diese Wiederbelebungsmassnahmen müssten fundiert geplant werden. Die Bedürfnisse würden sich wegen Corona ändern.

Mauch geht davon aus, dass der Tourismus nach Corona nachhaltiger und bewusster wird. Mit einer Erholung rechnet sie zwar nicht vor 2023. Abwarten und Tee trinken sei aber der falsche Weg.

Genau dies wollten hingegen Grüne, AL und GLP, welche die Aufstockung der Corona-Hilfe um weitere 3,6 Millionen ablehnten.

Es sei falsch, diesem Verein im Giesskannenprinzip immer mehr Geld hinterher zu werfen. Zuerst müsse man doch wissen, wie sich der Tourismus entwickle. Zudem sei diese Form der Tourismusförderung nicht begrüssenswert. «Denn dieser Tourismus kommt mit dem Flugzeug», sagte Urs Riklin (Grüne).

Online-Sitzung statt Business-Tourismus

Für die GLP wiederum war klar, dass der Business-Tourismus nicht im bisherigen Ausmass zurückkehren soll – und auch nicht zurückkehren wird. Die meisten Unternehmen hätten doch mittlerweile gemerkt, dass Sitzungen online durchgeführt werden könnten, sagte Isabel Garcia.

Die SP wollte zwar ebenfalls nicht auf Biegen und Brechen den internationalen Tourismus wieder in die Schweiz locken. Sie stimmte aber dennoch für das Aufstocken der Corona-Hilfe, weil es bei diesem Thema auch um viele Arbeitsplätze gehe.

12,4 Millionen Franken Unterstützung

Insgesamt erhielt der Verein Zürich Tourismus nun bereits 12,4 Millionen Franken Corona-Hilfe. 4,8 Millionen stammen vom Kanton, 7,6 Millionen Franken von der Stadt Zürich.

Dieser Verein finanziert sich üblicherweise zu einem grossen Teil über die so genannte City Tax, die pro Übernachtung erhoben wird. Weil die Übernachtungszahlen im vergangenen Jahr aber um 80 Prozent abnahmen, brachen auch die Vereinseinnahmen weg.

Zürich Tourismus betreibt unter anderem die Touristen-Information im HB, bietet Stadtführungen an und macht Werbung im Ausland.