Mit seiner spontanen Ankündigung, an der Bellerivestrasse vorübergehend zwei Spuren abzubauen, sorgte AL-Stadtrat Richard Wolff vergangene Woche für Aufsehen. SVP und FDP kritisierten Wolff am Mittwoch im Gemeinderat harsch.
Mit einer Bemerkung nebenbei liess Wolff vor einer Woche eine verkehrspolitische Bombe platzen: Die Bellerivestrasse, die Einfallsachse von der Goldküste in die Stadt, werde kommendes Jahr temporär für ein halbes Jahr von vier auf zwei Spuren reduziert.
Die Erkenntnisse aus diesem Versuch sollten in die weitere Planung über die Zukunft der Bellerivestrasse einfliessen. Dabei behauptete Wolff auch, der Kanton sei mit dem Versuch einverstanden – was der Kanton dann kurz darauf jedoch verneinte.
Selbst die Grünen, die inhaltlich Wolffs Entscheid zum Spurabbau durchaus mittragen, reagierten am Mittwoch leicht konsterniert. Wolffs Kommunikation sei «nicht wahnsinnig geschickt» gewesen. Zudem zeige diese Form der Entscheidfindung und Kommunikation wenig Respekt gegenüber dem Beteiligungsverfahren, sagte deren Sprecher.
«Hinterhältig vorgeprescht»
Gleicher Meinung war die FDP. Wolffs Verhalten sei nicht nur eine Entgleisung, sondern auch ein Zeichen dafür, dass bei Beteiligungsverfahren das Resultat ohnehin schon feststehe. Selbst für hartgesottene Bürgerliche sei das schwer verdaulich.
«Hinterhältig vorgeprescht» sei Wolff, sagte wiederum der SVP-Sprecher. Der AL-Stadtrat habe mit seinen heimlich geschmiedeten Plänen alle vorgeführt und vor vollendete Tatsachen gestellt. Wolffs Ziel sei es, die Stadt vom Verkehrsnetz des Kantons abzuschotten. Wolff wollte sich in der Debatte nicht zu den Vorwürfen äussern.
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