Die Kapitalerhöhung für die Theater Winterthur AG ist abgeschlossen: Die neue Aktiengesellschaft hat insgesamt 1072 Aktien verkauft. Angeboten wurden 1500 Namenaktien zu einem Nennwert von je 500 Franken. Grösste Aktionärin bleibt wie geplant die Stadt Winterthur mit einem Anteil von 74 Prozent.
Zusätzlich zur Stadt Winterthur gibt es neu 424 Publikumsaktionäre, die zusammen 26 Prozent der Theater-Aktien halten. Die grosse Mehrheit sind Private, die das Theater unterstützen wollen. Aber auch der Theaterverein Winterthur, das Musikkollegium, Firmen, Gemeinden aus der Umgebung und die Partnerstadt La Chaux-de-Fonds haben eine oder mehrere Theater-Aktien gekauft.
Das Aktienkapital des Theaters beträgt nun 2,036 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat freut sich über das gute Resultat. Es sei Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit mit dem Theater Winterthur.
Nur am Anfang wie «warme Weggli»
Ganz problemlos lief der Verkauf allerdings nicht. Wie Gesamtleiterin Bettina Durrer gegenüber dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF 1 sagte, erwarteten die Verantwortlichen, dass die Aktien wie «warme Weggli» weggehen.
Einen Initialeffekt habe es auch gegeben, dieser sei aber wieder abgeflaut. Indem das Theater verstärkt auf die Aktien aufmerksam gemacht habe, sei der Verkauf aber doch geglückt.
Eine weitere Kapitalerhöhung ist grundsätzlich möglich. Gemäss den Gründungsdokumenten der Theater-AG ist eine Erhöhung bis zu einem Maximum von 1500 Aktien möglich. Die Frist läuft bis Juli 2021.
Mehr unternehmerische Freiheit
Das Winterthurer Stadttheater, einst Teil der Stadtverwaltung, ist seit vergangenem Jahr eine gemeinnützige Aktiengesellschaft. Die neue Organisation soll dem Stadttheater mehr unternehmerische Freiheit geben, vor allem wenn es darum geht, Geld von Privaten aufzutreiben.
Gewinne abzuschöpfen soll aber weiterhin nicht möglich sein. Um sicherzustellen, dass die Qualität nicht sinkt, wird die Stadt den Auftrag des Theaters definieren. Im Gegenzug will sie die AG mit 4,25 Millionen Franken pro Jahr subventionieren.
Das Gebäude bleibt im Besitz der Stadt. Auch der Unterhalt wird weiterhin von der Stadt übernommen. Das Volk stimmte dieser Vorlage im März 2019 mit einem Ja-Anteil von 75 Prozent zu.
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