Sanierung Tramdepot Elisabethenstrasse in Zürich denkmalgerecht umgebaut

SDA

16.8.2019 - 14:30

Das Tramdepot Elisabethenstrasse in der Stadt Zürich sticht vor allem durch seine 250 Meter lange gläserne Silhouette ins Auge. In den letzten drei Jahren wurde der Bau aus den 1940er-Jahren saniert. Ökologische und denkmalpflegerische Aspekte wurden berücksichtigt.

Seit der Erstellung des grössten Zürcher Tramdepots vor rund siebzig Jahren war dies die erste umfassende Erneuerung. Die städtischen Energieziele, neue gesetzliche Rahmenbedingungen, die betrieblichen Anforderungen sowie denkmalpflegerischen Aspekte seien unter einen Hut gebracht worden, schreibt die Stadt in einer Mitteilung vom Freitag.

Das dreiteilige Gebäude in der Kalkbreite entstand zwischen 1939 und 1949 in mehreren Bauetappen. Den Kopfbau entwarf 1913 der damalige Stadtbaumeister Friedrich Fisler, die Depothalle wird dem späteren Stadtbaumeister Hermann Herter zugeschrieben. Alle drei Bauten sind im kommunalen Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte aufgeführt.

Vor allem die 250 Meter lange Depothalle vermittle noch heute die herausragende Ingenieurbaukunst dieser Zeit, schreibt die Stadt. Sie gehöre zu den grössten und eindrücklichsten Eisenkonstruktionen Zürichs. Durch die sorgfältige Sanierung mit der vorhandenen Originalsubstanz habe diese Zeugenschaft und Eleganz erhalten werden können.

1600 Solar-Elemente auf dem Dach

Zur Verbesserung der Energiebilanz wurden das Dach des Tramdepots isoliert und die grosse Tramhalle mit einer zweiten inneren Hülle aus Standard-Pfosten-Riegel-Elementen versehen. Die Wärmeerzeugung erfolgt neu über die ökologisch günstigere Lösung einer Grundwasserwärmepumpe, wie die Stadt schreibt.

Auf dem Dach wurden anstelle der Betondachelemente rund 1600 Photovoltaik-Elemente installiert. Diese können gemäss Mitteilung künftig 65 Prozent des Energiebedarfs des Depots (Jahresbedarf 560'000 Kilowattstunden) abdecken. Damit sollen auch die Ziele der städtischen 2000-Watt-Gesellschaft erreicht werden.

Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) mit heute über 900'000 Fahrgästen pro Tag erwarten in den nächsten zehn Jahren rund 30 Prozent mehr Fahrgäste. Die Vergrösserung der Fahrzeugflotte und der Trend zu längeren Fahrzeugen würden deshalb auch modernere Depots für die Reinigung, Instandsetzung und Abfertigung der Fahrzeuge bedingen, schreibt die Stadt.

Diskussionen über die Kosten

Die Erstellungskosten von rund 32 Millionen Franken konnten eingehalten werden, wie es weiter heisst. Die Kosten hatten im Vorfeld zu politischen Grundsatzdiskussionen um gebundene und neue (ungebundene) Ausgaben bei energetischen Instandsetzungsmassnahmen geführt.

Ursprünglich hatte der Stadtrat für die Sanierung des Depots über 30 Millionen Franken in eigener Kompetenz bewilligt – als gebundene Ausgaben. Die AL hatte daraufhin einen Stimmrechtsrekurs beim Bezirksrat eingereicht mit dem Ziel, den Gemeinderat über die Ausgaben für die energetische Sanierung entscheiden zu lassen.

Der Stadtrat hatte dem Gemeinderat 2015 schliesslich eine neue Weisung vorgelegt, die in gebundene und neue Aufgaben unterteilt war. Diese wurde vom Parlament einstimmig gutgeheissen, worauf im Herbst 2016 mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Im Oktober soll die Instandstellung des Depots termingerecht abgeschlossen werden.

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