Sozialhilfe Winterthur gibt ein Viertel weniger für Sozialleistungen aus

olgr, sda

5.9.2023 - 10:59

Die Stadt Winterthur verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den Sozialhilfekosten - unter anderem weil der Kanton sich stärker daran beteiligt. (Symbolbild)
Die Stadt Winterthur verzeichnet einen deutlichen Rückgang bei den Sozialhilfekosten - unter anderem weil der Kanton sich stärker daran beteiligt. (Symbolbild)
Keystone

Die Stadt Winterthur hat 2022 deutlich weniger Geld für individuelle, bedarfsgerechte Sozialleistungen aufbringen müssen als im Vorjahr: Die Nettokosten sanken um 28,2 Millionen Franken auf 86,1 Millionen Franken. Dieser Rückgang um rund ein Viertel ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Kanton einen höheren Anteil der Ausgaben übernahm.

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Die Stadt Winterthur kämpfe sei langem «für eine faire Verteilung der Sozialkosten im Kanton Zürich», hält die Stadt in einer Mitteilung vom Dienstag fest. Diese Bemühungen seien erfolgreich gewesen, wie ein Blick auf das vergangene Jahr zeige.

Bei der Finanzierung von Zusatzleistungen zur AHV/IV steuerte der Kanton Zürich statt 50 Prozent neu 70 Prozent bei. Für die Stadt Winterthur sanken damit die Kosten in diesem Bereich um rund 15 Millionen Franken, wie aus der Mitteilung hervorgeht.

Zudem führte das neue Kinder- und Jugendheimgesetz dazu, dass rund 10 Millionen Franken nicht mehr der Sozialhilfe belastet werden. Kosten für die Fremdplatzierungen von Kindern und Jugendlichen fallen aber weiterhin bei der Stadt Winterthur an.

Vier Prozent weniger Sozialhilfefälle

Die Stadt Winterthur verzeichnete aber auch weniger Sozialhilfefälle. So unterstützte die Sozialhilfe im Jahr 2022 insgesamt 7005 Personen mindestens einmal. Das waren 264 weniger als im Vorjahr. Damit sank die Sozialhilfequote von 5,5 auf 5 Prozent, was dem tiefsten Stand seit 2014 entspricht.

Ein Teil der Reduktion im Umfang von rund 0,2 Prozentpunkten ist gemäss Stadt wiederum auf das neue Kinder- und Jugendheimgesetz und den dadurch bedingten Wegfall von fremdplatzierten Kindern und Jugendlichen aus der Sozialhilfestatistik zurückzuführen.

Der weitere Rückgang um rund 0,3 Prozentpunkte sei auf die gute Wirtschaftslage zurückzuführen, dank der viel Sozialhilfebeziehende eine Stelle im ersten Arbeitsmarkt gefunden hätten. Zudem wirke sich die intensivere Betreuung und Begleitung der Klientinnen und Klienten durch die Sozialarbeitenden positiv auf die Quote aus.