Der Zürcher Gemeinderat hat die «Altersstrategie 2035», die der Stadtrat letzten Juni vorgestellt hatte, einstimmig genehmigt. Mit der Strategie soll sichergestellt werden, dass alle bis ins hohe Alter am gesellschaftlichen Leben teilhaben und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Keystone-SDA, falu, sda
03.03.2021, 19:58
SDA
In der Gemeinderatsdebatte äusserten sich alle Parteien mehrheitlich positiv über die neue Strategie. Sie ebne den Weg zu einer modernen Alterspolitik. Kritik gab es, weil die Strategie sich etwa um klare Zeit- oder Kostenrahmen foutiere.
So sagte der AL-Sprecher: «Die Strategie vermeidet das Politische wie der Teufel das Weihwasser.» Seine Partei hätte sich konkretere Angaben erhofft, etwa in Bezug auf das Wachstum der Anzahl Alterswohnungen. Trotzdem wirke das Papier wie aus einem Guss.
Die SP betrachtet die Strategie als «Versprechen an die Stadtzürcher Bevölkerung». Sie fordert allerdings ein regelmässiges Monitoring, damit am Schluss nicht falschen die Zeche zahlten. So dürfe man sich bei der Alterspolitik nicht an den «Silver Agern» orientieren, die sich zu helfen wüssten, sondern an jenen mit wenig Geld.
Die Grünen finden die Strategie einen vernünftigen Kompromiss zwischen Modernisierung und bewährten Konzepten. Allerdings dürften keine Hürden für alte Menschen durch Technologie entstehen, sagte ein Sprecherin. Die Alterspolitik dürfe dazu nicht zu einem blossen Kostenpunkt in der jährlichen Budgetdebatte verkommen.
Die EVP betonte, dass Anlaufstellen Quartier wichtig seien, wo sich alte Menschen über Angebote und Dienstleistungen informieren können. Auch wenn diese Informationen im Internet verfügbar seien, gehöre die örtliche Verankerung im Quartier zum Grundbedürfnis.
Die GLP verwies auf die Digitalisierung als Chance. Diese würde es ermöglichen, dass Menschen noch länger zuhause wohnen könnten. Das Verbleiben im vertrauten Umfeld sei ein zentraler Punkt der Selbstbestimmung.
Die Freisinnigen waren der Ansicht, dass die Strategie erfülle, was sie müsse und lege den Grundstein für eine bedürfnisgerechte Infrastruktur. Sie zeige, wohin die Reise gehen solle. Ein solches Papier dürfe nicht so detailliert ausfallen, dass alles vorweggenommen sei.
Auch die SVP begrüsste die Strategie als Weg zu einer modernen Alterspolitik, selbst wenn einige Fragen zur Finanzierung noch nicht geklärt seien. «Wir freuen uns über das Ergebnis», sagte ein Partei-Sprecher.
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