MedizinZürcher Kantonsrat überträgt Kantonsapotheke ans Unispital
fn, sda
25.9.2023 - 16:33
Die Kantonsapotheke KAZ mit Sitz in Schlieren gehört ab dem 1. Januar 2024 dem Universitätsspital USZ: Der Kantonsrat hat am Montag entschieden, den Betrieb vom Kanton ans USZ zu übertragen. Als Mitgift erhält die KAZ 7,5 Millionen Franken bis Ende 2026.
25.09.2023, 16:33
SDA
Die Übertragung ans USZ und der Sanierungsbeitrag von 7,5 Millionen Franken wurden mit 168 Stimmen genehmigt. Das Quorum für die Ausgabenbremse von 91 Stimmen wurde damit problemlos geschafft.
Das Geld wird für eine Neuausrichtung der KAZ benötigt. Der Betrieb mit Sitz in Schlieren braucht dringend neue Tätigkeitsfelder. Gemäss der Grünen Kantonsrätin Selma L’Orange Seigo ist die heutige KAZ völlig überdimensioniert. «Sie ist eine Langzeitpatientin.»
Verselbständigung wird nachgeholt
«Sinnvollerweise hätte man die Apotheke zusammen mit den Spitälern verselbständigt», sagte Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP). Dies werde nun nachgeholt. Mit der Verselbständigung wird die Kantonsapotheke voraussichtlich auch einen neuen Namen erhalten.
Derzeit werde nach Personen für den Verwaltungsrat gesucht und die Arbeitsverträge für die Mitarbeitenden seien in Arbeit. Im November will Rickli detaillierter über die «neue KAZ» informieren.
Gegen Verkauf an Private
Im letzten Winter hatte der Kantonsrat bereits entschieden, dass die Grundversorgung mit Medikamenten nicht einem privaten Unternehmen überlassen werden darf. Er lehnte den Verkauf der KAZ deutlich ab.
An der KAZ interessiert war damals ein «finanzstarkes Konsortium», dem unter anderem der ehemalige Mitte-Kantonsrat und Apothekerverbands-Präsident Lorenz Schmid angehörte.
Auch Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) war damals dagegen, die KAZ zum Verkauf auszuschreiben. Es sei nicht klug, sich in einer Pandemie oder bei unrentablen Medikamenten auf ein privates Konsortium verlassen zu müssen.
Die KAZ stellt nicht nur Medikamente für austretende Spitalpatientinnen und -patienten bereit, sie produziert pro Jahr unter anderem auch 46'000 individuelle Krebstherapien und Therapien in Kleindosen, etwa für HIV-Positive. Diese sind oft wenig rentabel.
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