GesundheitswesenZürcher Stadtrat überprüft Lohnsystem des Gesundheitspersonals
uj, sda
12.11.2020 - 13:47
Die über 3500 Pflege- und Betreuungsfachleute in den Stadtzürcher Gesundheitsinstitutionen können sich – leise – Hoffnungen machen: Der Stadtrat sucht nach Verbesserungsmöglichkeiten ihrer Anstellungs- und Arbeitsbedingungen. Dabei denkt die Exekutive auch über eine Anpassung der Löhne nach.
Der Stadtrat sieht an verschiedenen Orten Ansatzpunkte für Verbesserungen, wie er am Donnerstag mitteilte. Er reagiert damit auf zwei gemeinsame Motionen von SP und den Grünen im Gemeindeparlament.
Als wohl wichtigstes Zugeständnis an das Gesundheitspersonal will die Stadtregierung einen Blick auf die Löhne werfen. «Der Stadtrat will die Funktionseinstufung der Pflege- und Betreuungsberufe innerhalb des städtischen Lohnsystems überprüfen», heisst es dazu etwas verklausuliert in der Mitteilung. Auf gut deutsch: Der Stadtrat schliesst höhere Löhne zumindest nicht aus.
Weiter will die Stadtregierung neue Arbeitszeitmodelle fördern. Dabei sollen in unterschiedlichen Lebensphasen unterschiedliche Zeitmodelle zum Tragen kommen. Verbessert werden soll die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben als wichtiger Faktor für die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz.
Bessere Ausbildung von Führungskräften
Auch im Ausbildungsbereich vermutet die Exekutive Optimierungspotenzial. Angeschaut wird etwa der Anteil an Ausbildungsstellen. Zudem werden neue Ausbildungsmodelle geprüft. Ein stärkerer Fokus soll auf die Ausbildung von Führungskräften gelegt werden. Eine gute Führungskultur trage massgeblich zur Arbeitszufriedenheit bei, hiess es.
«Wir wollen zufriedene Mitarbeitende, die wir ausbilden, die lange im Beruf bleiben, die Beruf und Familie miteinander vereinbaren können und denen wir attraktive Entwicklungsmöglichkeiten bieten», wird Gesundheitsvorsteher Andreas Hauri (GLP) in der Mitteilung zitiert.
Erst Ende Oktober hatten etwa 500 Angestellte aus dem Gesundheitswesen in Zürich für bessere Anstellungsbedingungen demonstriert. Sie forderten eine Überprüfung des Lohnsystems und bessere Arbeitsbedingungen, etwa eine familiengerechte Dienstplanung.
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