Sturmschäden Zürcher Stadtwald erholt sich nach Sturm Bernd

kl, sda

22.6.2022 - 11:24

Nach dem Sturm erholt sich der Wald aus eigener Kraft. Ergänzend dazu hat Grün Stadt Zürich Bäume gepflanzt, die mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen.
Nach dem Sturm erholt sich der Wald aus eigener Kraft. Ergänzend dazu hat Grün Stadt Zürich Bäume gepflanzt, die mit der zunehmenden Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen.
Keystone

Vor einem Jahr hat der Sommersturm Bernd grosse Schäden an den Zürcher Stadtbäumen und im Wald angerichtet. Während die umgestürzten Bäume in der Stadt einzeln ersetzt werden müssen, erholt sich der Wald aus eigener Kraft.

Keystone-SDA, kl, sda

Insgesamt fielen dem Sturm in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 2021 rund 14'000 Kubikmeter Holz zum Opfer und in den Parks wurden mehr als 19'000 Bäume so stark beschädigt, dass baumpflegerische Massnahmen notwendig waren. Für die Behebung der Schäden und den Ersatz von Bäumen hat der Stadtrat gebundene Ausgaben von 6 Millionen Franken bewilligt, wie er am Mittwoch mitteilte.

Weil alte, mächtige Bäume dem Sturm die grösste Angriffsfläche bieten, traf sie der Sturm am stärksten. Die jüngeren, die im Wald in deren Schutz wachsen, konnten eher Stand halten. An Stellen, an denen die Alten umgeworfen oder gebrochen sind, bekommen die jungen Bäume nun mehr Platz und mehr Licht, also bessere Wachstumsbedingungen.

Es zeigt sich, dass sich die so genannte Dauerwaldbewirtschaftung bewährt, die Grün Stadt Zürich seit Jahrzehnten praktiziert. Im Stadtwald wachsen immer verschiedene Baumarten auf allen Altersstufen, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.

Die entstandenen Lücken werden sich daher in den nächsten Jahrzehnten schliessen. Dass sich der Wald aus eigener Kraft erholen kann, hat sich auch nach dem grossen Sturm Lothar im Jahr 1999 gezeigt.

Neupflanzung berücksichtigt den Klimawandel

Zusätzlich hat die Stadt auf vom Sturm kahl geschlagenen Flächen punktuell Bäume gepflanzt. Dabei setzen die Fachleute auf Baumarten, die mit der zunehmenden Trockenheit und Hitze besser zurechtkommen. Das sind vor allem Arten wie Eiche, Douglasie, Nussbaum und Edelkastanie.

Diese Ergänzungspflanzungen verbessern die Widerstandskraft des Waldes gegenüber Extremereignissen, wie Sturm, Trockenheit oder Schädlingsbefall, wie es in der Mitteilung heisst.

Nach dem Sturm wurde der grösste Teil der umgestürzten Bäume weggeräumt und zu Bau- und Brennholz verarbeitet. An weniger besuchten Orten wurden geschädigte oder umgestürzte Bäume der Natur überlassen. Als Alt- oder Totzholzinseln versorgen sie den Waldboden mit Nährstoffen und bieten verschiedenen Kleinstlebewesen einen wichtigen Lebensraum.

Zusätzlich 1200 Bäume fürs Stadtklima

Während die Bäume im Wald vor allem auf natürliche Weise nachwachsen, müssen die Stadtbäume in den betroffenen Grünanlagen einzeln ersetzt werden. Im Freibad Letzigraben sind die Pflanzungen abgeschlossen, die Wiederherstellung des Bachwiesenparks dauert dagegen noch bis 2025.

Auch die 2021 durch Schnee und Sturm zerstörten Bäume werden bis 2023 wieder ersetzt und zusätzlich sollen für das Stadtklima weitere 1200 Bäume gepflanzt werden, wie es in der Mitteilung heisst.