JugendkriminalitätZürcher Jugendliche beschimpfen sich wieder auf dem Pausenplatz
SDA
15.8.2019 - 10:42
Zürcher Jugendliche haben einen Teil ihrer sozialen Aggressionen aus dem Internet wieder in die «reale Welt» verlagert: Ehrverletzungen und Drohungen wurden vermehrt offline begangen.
Schnell den Mitschüler per Snapchat beschimpfen, einen Porno in den Klassenchat raufladen oder die Kontrahentin mit nächtlichen Telefonanrufen bombardieren: Jugendliche agieren im digitalen Raum laut der Oberjungendanwaltschaft des Kantons Zürich oft impulsiv, zeitweise überfordert und ohne an allfällige Konsequenzen zu denken.
Konflikte, die früher auf dem Pausenplatz stattfanden, haben im digitalen Raum einen neuen Schauplatz gefunden – mit einer grösseren Öffentlichkeit und weitreichenden Folgen für die Opfer. Doch nun gibt es eine Umkehrbewegung, wie die Oberjugendanwaltschaft am Donnerstag vermeldet.
Zwar haben die Ehrverletzungen – wozu Beschimpfung, Verleumdung und üble Nachrede gehören – im vergangenen Jahr zugenommen, allerdings fanden sie vermehrt wieder offline statt. So sank der prozentuale Anteil von Ehrverletzungen im digitalen Raum von 66 auf 42 Prozent. Insbesondere Verzeigungen wegen Ehrverletzungen in Gruppenchats gingen markant zurück.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Drohungen. Wurde 2017 noch jede dritte Drohung online ausgestossen, war es im vergangenen Jahr noch jede fünfte.
Unter dem Strich mussten sich weniger Jugendliche wegen Ehrverletzungen, Drohung und Nötigung im digitalen Raum vor der Jugendanwaltschaft verantworten. Laut dieser ist es aber noch verfrüht, von einer Trendwende zu sprechen. Trotz zahlreicher präventiver Anstrengungen seien sich viele Jugendliche der Tragweite ihres Onlineverhaltens zu wenig bewusst.
Zunahme von Videos mit Tötung von Menschen und Tieren
Zudem tragen Sensibilisierung und Prävention noch nicht in allen Bereichen der digitalen Welt Früchte. Pornografie und Gewaltdarstellungen bei Jugendlichen haben 2018 erneut zugenommen.
Stark gestiegen sind die Gewaltdarstellungen, wenn auch die Fallzahlen weiterhin tief sind. Wurden 2016 noch 18 Jugendliche wegen Gewaltdarstellungen verzeigt, waren es 2017 bereits 43 und im vergangenen Jahr 56 Minderjährige.
Verbreitet sind vor allem Videos, die massive Gewaltanwendungen wie die Tötung von Menschen und Tieren zeigen. Vermehrt lassen sich Jugendliche aber selber bei Schlägereien filmen und leiten die Aufnahmen teilweise auch weiter.
In knapp jedem zweiten Fall wurden die Gewaltdarstellungen auf dem Smartphone abgespeichert, jede Dritte wurde weitergeleitet oder in einen Chat gestellt.
Immer mehr männlichen Jugendlichen filmen sich selber
Leicht zugenommen mit 84 Beschuldigten hat die Zahl der wegen Pornografie verzeigten Jugendlichen. In jedem dritten Fall spielte selbsterstelltes pornografisches Material eine Rolle. Waren es früher primär Mädchen, die sich nackt in expliziter Pose fotografierten, filmen sich vermehrt auch männliche Teenager bei sexuellen Handlungen.
Die weitreichenden Konsequenzen sind vielen Jugendlichen laut der Jugendanwaltschaft zu wenig bewusst. Erstellen Jugendliche unter 16 Jahren explizite Videos oder Fotos von sich bei sexuellen Handlungen, gilt dies rechtlich gesehen als Kinderpornografie.
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