Eine Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher nimmt die Zuwanderung positiv wahr. Sie sieht in ihr einen wirtschaftlichen Nutzen und befürwortet die kulturelle Vielfalt. Störend werden vor allem Sprachbarrieren empfunden.
Etwa ein Viertel der Kantonsbevölkerung hat einen ausländischen Pass, rund 180 hier ansässige Nationalitäten sprechen mehr als 80 verschiedene Sprachen, wie der Kanton am Mittwoch mitteilte.
Wie die Zürcher Bevölkerung die Zuwanderung und die ausländische Bevölkerung wahrnimmt, untersucht eine Publikation des kantonalen Statistischen Amts.
Diese zeigt, dass eine Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher mit Schweizer Pass der Meinung ist, dass die Wirtschaft auf Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen ist.
70 Prozent finden, dass ausländische Erwerbstätige die Arbeiten übernehmen, «die andere nicht erledigen wollen», wie es in der Mitteilung heisst. 59 Prozent sind der Ansicht, dass Wirtschaft und Sozialwerke sonst nicht funktionieren würden.
Dass ausländische Staatsangehörige für die Zunahme der Arbeitslosigkeit verantwortlich sind, denken nur 25 Prozent.
Sprachbarrieren stören bei der Arbeit
Eine Mehrheit sieht jedoch nicht nur den wirtschaftlichen Nutzen sondern befürwortet auch die kulturelle Vielfalt. So finden 72 Prozent der Zürcherinnen und Zürcher, dass Ausländerinnen und Ausländer nicht ihre Herkunftskultur aufgeben müssen, um vollständig akzeptiert zu werden. Mit dem Recht auf Familiennachzug nach fünf Jahren sind 59 Prozent einverstanden.
Störend werden von der Zürcher Bevölkerung vor allem Sprachbarrieren bei der Arbeit empfunden – häufiger etwa als Unterschiede bei der Religionszugehörigkeit, der Hautfarbe oder der Nationalität, wie es in der Mitteilung heisst.
59 Prozent sind der Meinung, dass die Integration gut funktioniert. Allerdings finden auch 57 Prozent, dass Rassismus ein ernstzunehmendes Problem ist. Ausländische Staatsangehörige sind auch häufiger von Diskriminierung betroffen als Personen mit Schweizer Pass.
Ein Grossteil der Bevölkerung erwartet, dass der Ausländeranteil in den kommenden zehn Jahren weiter zunehmen oder auf dem aktuellen Niveau bleiben wird. 41 Prozent finden allerdings, dass es heute bereits zu viele Ausländerinnen und Ausländer sind.
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