Nach den fünf Medaillen am Donnerstag verläuft der zehnte Wettkampftag der Paralympics in Tokio aus Schweizer Sicht deutlich ruhiger.
Rollstuhlsprinter Beat Bösch wird im Final über 100 m Fünfter. Danach erklärt der 49-Jährige, dass seine sechsten Paralympics die letzten seien: Er werde nicht jünger und im Sprint brauche es vor allem Spritzigkeit.
Bösch bekundete bei seinem letzten Auftritt Pech. Weil die Wetterprognosen starken Regen vorausgesagt hatten, entschied er sich für die Ausrüstung bei nassen Bedingungen. Kurz vor dem Rennen hörte der Regen dann aber auf und trocknete die Bahn zu grossen Teilen ab. «Ich habe mich etwas verpokert», sagte Bösch. Somit wurde nichts aus einer fünften Medaille an Paralympics nach drei silbernen und einer bronzenen.
Im Schwimmen kam Nora Meister im Final über 100 m Rücken nicht über den 8. und letzten Rang hinaus, nachdem sie am Vortag über 400 m Crawl Bronze gewonnen hatte. Mit 1:24,52 Minuten blieb sie fast drei Sekunden über ihrer Bestzeit. «Ich habe momentan eher gemischte Gefühle», sagte Meister. Sie könne die Leistung in diesem Rennen noch nicht richtig einordnen. Bald jedoch werden die schönen Erinnerungen an ihre ersten Paralympics überwiegen.
Im Badminton verlor Karin Suter-Erath im Viertelfinal 0:2 nach Sätzen gegen die Japanerin Sarina Satomi, die Nummer 1 der Welt. «Es gab tolle Ballwechsel», zog sie dennoch ein positives Fazit. Im Doppel unterlag Suter-Erath mit Cynthia Mathez erwartungsgemäss dem chinesischen Duo Liu Yutong/Yin Menglu. Dank dem Auftaktsieg gegen das deutsche Doppel stehen die beiden trotzdem im Halbfinal. In diesem treffen sie erneut auf Liu/Yin.
Die schönste Nachricht gab es für Catherine Debrunner. Sie darf bei der Schlussfeier am kommenden Sonntag die Schweizer Fahne durchs Stadion tragen. «Ich bin überrascht, das ist eine grosse Ehre für mich», sagte die Rollstuhlsportlerin, die mit Gold (400 m) und Bronze (800 m) zwei Medaillen gewonnen hat. Sie freut sich umso mehr, weil sie bei der Eröffnungsfeier nicht dabei sein konnte, da aus Pandemiegründen nicht alle Delegationsmitglieder zugelassen waren. «Dass ich nun Fahnenträgerin bin, ist wirklich ein toller Abschluss dieser Paralympics», so Debrunner.