Der FC Bayern wird beim Wettbieten um Dortmunds Torjäger Erling Haaland nicht in die Offensive gehen. Präsident Herbert Hainer spricht in einem Interview Klartext.
Die Frage, ob der deutsche Fussball-Rekordmeister um den Norweger mitbieten werde, «stellt sich bei uns nicht», sagte FCB-Präsident Herbert Hainer im Interview der Süddeutschen Zeitung. «Wir haben in Robert Lewandowski den amtierenden Weltfussballer, der jede Saison Tore schiesst wie kein Zweiter. Er hat es in diesem Jahr absolut verdient, den Ballon d’Or zu gewinnen, weil seine Leistungen seit Jahren aussergewöhnlich sind», bekräftigte Hainer.
Nur: Wie lange geht Lewandowski noch für die Bayern auf Torejagd? Der Vertrag des Polen in München läuft 2023 aus, ein Abgang im kommenden Sommer ist nicht auszuschliessen. Logisch, befassen sich die Münchner deshalb auch bereits jetzt mit einem möglichen Ersatz.
Gemäss Informationen der «Bild» soll bei der Suche nach einem allfälligen Lewandowski-Nachfolger im Vorstand auch der Name Haaland gefallen sein. Bayern ist wohl längst nicht aus dem Haaland-Poker abzuschreiben, auch wenn Präsident Hainer aktuell nichts von einem möglichen Zuzug des Norwegers wissen will.
Weiterhin solide wirtschaften
Der frühere Adidas-Vorstandsvorsitzende bezeichnete den FC Bayern als einen «Influencer». Er wolle dazu beitragen, dass «der Verein sportlich, wirtschaftlich, aber auch gesellschaftlich als ein Vorbild wahrgenommen wird».
Daher werde der FC Bayern auch weiterhin solide wirtschaften. «Der FC Bayern hat ja auch früher nicht alles gemacht, was er vielleicht gekonnt hätte. Das Festgeldkonto, dieses Nicht-abhängig-Sein von anderen, war hier immer ein Antrieb», unterstrich der 67-Jährige. «Aber wie man in letzter Zeit immer öfter liest, haben immer weniger Klubs ein gesundes Polster.»
Das könne so nicht weitergehen. «Insofern ist mein Fokus eher, wie wir die Klubs und letztlich den Fussball schützen. Wie wir verhindern, dass Klubs pleitegehen, wenn sich diese Spirale des Geldes immer weiterdreht, wenn die Mannschaften immer mehr kosten, die Berater immer mehr aus dem System rausziehen», kritisierte der Bayern-Chef.