Bayern München hat während des 4:1-Siegs in Freiburg für ein paar Sekunden einen Spieler zu viel auf dem Platz. Mit harten Konsequenzen muss der Bundesliga-Leader aber wahrscheinlich nicht rechnen.
Es ist die heiss diskutierte Szene am 28. Bundesliga-Spieltag: Als die Einwechselspieler Marcel Sabitzer und Niklas Süle in der 85. Minute das Spielfeld betreten, verlässt mit Corentin Tolisso zunächst nur ein Bayern-Akteur den Platz. Das Spiel wird wieder freigegeben und aufseiten der Bayern stehen tatsächlich für einige Sekunden zwölf Spieler auf dem Platz.
Das Problem: Auf der Wechseltafel steht die Nummer 29, die keinem Bayern-Spieler gehört. Diese Nummer trug bis zu dieser Saison Kingsley Coman, der neu aber mit der 11 auf dem Rücken spielt. Klar ist aber, dass Franzose hätte ausgewechselt werden sollen.
Erst als Schiedsrichter Christian Dingert die Partie unterbricht, weil ihn die Freiburger Spieler auf die Überzahl der Münchner hinweisen, verlässt Coman schnurstracks den Platz. Von einer «konfusen Situation» spricht Dingert nach dem Spiel, das er nach dem Vorfall für mehrere Minuten unterbricht. Er vermerkt das Geschehen aber in seinem Bericht an den Fussballverband und sagt: «Alles weitere wird der DFB entscheiden.»
Schuld liegt wohl bei den Schiedsrichtern
Dingert erklärt weiter, dass Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger die falsche Nummer durchgegeben habe und dies auch so vermerkt worden sei. Haben die Bayern also ein Nachspiel zu befürchten? Nein, meint Knut Kircher, Schiedsrichter-Beobachter des Deutschen Fussball-Bundes.
«Das ist ein Fauxpas des Schiedsrichterteams, der so nicht passieren darf, wenn man die Spielleitung bis zum Ende konzentriert durchbringen will», sagt Kircher gegenüber «SWR Sport». «Die Auswechselvorgänge lagen nicht in der Zuständigkeit des FC Bayern, sondern das ist ein Auswechselvorgang, den das Schiedsrichtergespann zu überwachen hat.»
Nichtsdestotrotz können die Verantwortlichen des SC Freiburg bis Montagabend noch Einspruch gegen die Spielwertung einlegen. Kircher glaubt aber, dass auch ein Protest wenig erfolgversprechend wäre, «weil in diesen knapp 20 Sekunden, in denen der Spieler Coman auf dem Feld war, er zwar den Ball berührt hat. Er hat aber kein Tor verhindert und auch kein Tor geschossen». Coman habe also nicht entscheidenden Einfluss auf das Spielgeschehen gehabt.