Werder Bremen schockt Dortmund mit drei späten Toren und entführt drei Punkte aus dem Signal Iduna Park. Die Stimmen zum Spiel.
Julian Brandt (45.+2) und Raphael Guerreiro (77.) stellen die Weichen für Dortmund auf Sieg, der perfekte Saisonstart mit drei Siegen aus drei Spielen ist zum Greifen nah. Doch dann erzielt Lee Buchanan in der 89. Minute das 1:2. Ein bisschen Resultatkosmetik? Von wegen! In der 3. Minute der Nachspielzeit markiert Niklas Schmidt den Ausgleichstreffer, zwei Minuten später setzt Oliver Burke mit dem 3:2 den Schlusspunkt. Nie zuvor hatte in der Bundesliga eine Mannschaft nach der 89. Minute noch drei Treffer erzielt.
«Wir hatten keine Kontrolle über das Spiel. Es war viel zu wild, wir haben heute nicht gut gespielt», sagt Marco Reus nach der bitteren Pleite. Doch nicht nur mit dem Spiel gegen Werder ist er unzufrieden: «Das sollte uns zu denken geben. Wir haben zuletzt glücklich gewonnen, vielleicht haben wir bei den letzten Spielen unser Glück überstrapaziert. Es ist frustrierend.»
Noch etwas schärfer formuliert es sein Trainer Edin Terzic: «Man muss ehrlich sagen: Es war eine verdiente Niederlage und eine sehr schwache Leistung von uns. Wie wir uns am Ende die Tore fangen, ist brutal dämlich und ärgerlich.»
Glücksgefühle bei den Siegern
Werder-Coach Ole Werner strahlt dagegen übers ganze Gesicht: «Da ist am Ende natürlich auch etwas Glück dabei. Über 90 Minuten war es nicht unverdient. Die letzten Minuten waren pure Emotionen, das war Wahnsinn. Das ist rational nicht zu erklären.»
Und der Coach des Aufsteigers hat ein goldenes Händchen bewiesen, mit Buchanan, Schmidt und Burke hat er drei Tore eingewechselt. «Das Tor war der schönste Moment in meiner Fussballkarriere. Das sind pure Emotionen, das kann man gar nicht beschreiben», sagt Schmidt.
Ähnlich äussert sich auch Siegtorschütze Burke: «Ich habe eigentlich keine Worte, es war super. Es ist eines der besten Tore, die ich je gemacht habe. Ich bin wahnsinnig glücklich.»