Borussia Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels geht gerne ins letzte Jahr seines Vertrages. Der Routinier würde sich selbst momentan als BVB-Sportchef keine Verlängerung geben, wie er in einem Interview offenbarte.
Für die Bosse von Borussia Dortmund bestand Handlungsbedarf im Abwehrzentrum. Mit Niklas Süle (ablösefrei vom FC Bayern) und Nico Schlotterbeck (für 20 Millionen Euro vom SC Freiburg) holte der Revierclub für die neue Saison gleich zwei deutsche Nationalspieler, welche die in der vergangenen Saison nicht immer stabile Defensive des BVB festigen sollen.
In der Defensive war Mats Hummels – neben dem Schweizer Manuel Akanji – gesetzt. Während Akanji den Klub höchstwahrscheinlich verlassen wird, will der Weltmeister von 2014 um seinen Platz kämpfen.
Freude am Konkurrenzkampf
Hummels freut sich nach eigenen Angaben sogar auf den Konkurrenzkampf mit den beiden Abwehr-Neuzugängen. «Das sind zwei Top-Jungs, sowohl sportlich als auch als Typen», hielt er kürzlich beim TV-Sender Sky fest. «Ich freue mich sehr darauf, dass wir uns gegenseitig zur Höchstleistung anstacheln und dann weiss jeder, sollten wir zu viert spielen, dass er seine absolute Top-Leistung bringen muss, wenn er bei Borussia Dortmund Stammspieler sein will.»
Wie lange er noch im Spitzenfussball mitmischen will, lässt der 33-Jährige aber offen. In einem Interview mit den «Ruhr Nachrichten» (zahlungspflichtig) verriet Hummels, dass er «natürlich» über seinen Rücktritt nachdenkt. «Aber das werde ich spontan entscheiden», hält er fest. Sein Vertrag läuft im Sommer 2023 aus. Gemäss Quellen verdient Hummels, der 2019 von Bayern zu den Gelb-Schwarzen zurückkehrte, rund zehn Millionen Euro im Jahr.
Entspannt in die Saison – WM-Traum noch da
«Irgendwann, wenn die Zeit reif ist, möchte ich entscheiden, ob und wie ich weitermache», so sein Fazit. Aktuell ist er selbstkritisch, was seine eigene Zukunft beim aktuellen Arbeitgeber angeht. «Ich habe Sebastian Kehl (Anm.d.Red.: Dortmunds Sportdirektor) gesagt, dass ich, wenn ich mich in die Lage des BVB versetze, im Moment nicht mit mir verlängern würde.» Eine besondere Dringlichkeit, die Situation frühzeitig anzugehen, bestehe absolut nicht, betont Hummels: «Ich glaube, die Entspanntheit, die beide Seiten an den Tag legen, ist genau richtig so.»
Der langjährige Abwehrboss beim DFB, der seit der EM 2021 nicht mehr von Trainer Hansi Flick aufgeboten wurde, hat eine Teilnahme an der WM in Katar noch nicht abgeschrieben. «Dazu muss ich klar besser spielen als in der vergangenen Saison. Ich bin da sehr realistisch. Wenn ich es nicht schaffe, mich auf das Niveau zu heben, darf ich im Nationalteam auch kein Thema sein», so sein Fazit.
Dass das Feuer in ihm noch brennt, zeigte der Abwehrspieler kürzlich im Trainingslager in Bad Ragaz, wo Hummels nach einem Foul die Fassung verliert. «Meine Fresse, wie geht ihr alle rein, ihr Vollidioten?! Ernsthaft», schimpfte er und humpelte wutentbrannt vom Spielfeld.