Absage an die Bayern Nagelsmann kontert FCB-Sportvorstand Eberl: «Da sitzt kein Stachel»

dpa/lbe

25.4.2024 - 20:00

Julian Nagelsmann widerspricht Bayern-Sportvorstand Eberl und macht klar, dass seine Entscheidung gegen den Trainerposten nichts mit verletzten Stolz zu tun hat.
Julian Nagelsmann widerspricht Bayern-Sportvorstand Eberl und macht klar, dass seine Entscheidung gegen den Trainerposten nichts mit verletzten Stolz zu tun hat.
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Bundestrainer oder Bayern-Trainer? Diese Wahl hatte Julian Nagelsmann. Der DFB-Chefcoach spricht nun über seine Entscheidung pro Nationalmannschaft. Verletzter Stolz war demnach keine Triebfeder.

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  • Bayern-Sportvorstand begründet Julian Nagelsmann Absage für den Trainerposten zuletzt mit verletzten Stolz und sagte: «Und irgendwann hast du halt gemerkt, okay, der Stachel von damals sitzt noch tief.»
  • Dem widerspricht Nagelsmann nund und erklärt, dass er sich seinen Entscheid gut überlegt habe. «Ich habe mich bewusst für den DFB entschieden», so der Bundestrainer.

Julian Nagelsmann hat sich bei seiner Entscheidung für eine Vertragsverlängerung als Bundestrainer und gegen eine Rückkehr zum FC Bayern nach eigener Aussage nicht von Ressentiments gegen den Rekordmeister leiten lassen. «Ich habe gestern meinen Körper abgetastet, da sitzt kein Stachel», sagte der 36-Jährige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview von Magenta TV. 

Nagelsmann spielte mit dieser humorvollen Aussage auf Bayern-Sportvorstand Max Eberl an. Dieser hatte die Absage Nagelsmanns für ein zweites Engagement in München auch mit den Erfahrungen der Trennung im März 2023 erklärt. «Und irgendwann hast du halt gemerkt, okay, der Stachel von damals sitzt noch tief. Die Trennung ist noch sehr frisch», sagte Eberl am vorigen Samstag bei Sky. 

Eine wohlüberlegte Entscheidung

Diesem Eindruck wollte Nagelsmann in dem Format «BestBesetzung» mit Moderator Johannes B. Kerner widersprechen.  «Es ist in den meisten Fällen normal, dass derjenige, der entlassen wird, sich eine andere Art wünscht als diejenigen, die einen entlassen. Das ist wahrscheinlich bei einem Spieler, wenn ich ihn nicht nominiere, ähnlich. Demnach sitzt da kein Stachel tief», sagte Nagelsmann. 

Die Entscheidung für den DFB sei wohlüberlegt gewesen. «Ich handhabe es so, wie auch bei allen Spieler-Nominierungen, wenn ich die erste Elf auswähle und überlege, wer für das Spiel der richtige Spieler ist, wie ist die richtige Zusammensetzung – dann entscheide ich mich immer für einen Spieler und nicht gegen einen Spieler. Und so ist es jetzt auch. Ich habe mich bewusst für den DFB entschieden», sagte der Bundestrainer. Neben der Heim-EM sei auch die Perspektive, die Fussball-Nationalmannschaft zur WM 2026 nach Amerika zu führen, ein grosser Reiz. 

Nagelsmann hatte in der Vorwoche seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis zur WM 2026 verlängert. Der Entscheidung waren wochenlange Diskussionen vorausgegangen. Nagelsmann selbst hatte das Thema mit Aussagen vor den März-Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) ins Rollen gebracht.

«Jeder kann sich vorstellen, dass man im Verein mehr verdienen kann»

«Ich hatte nicht nur Bayern München und den DFB – es waren noch ein paar andere Clubs da. Ich habe auch die Pflicht, alles abzuwägen. Ich hatte beim DFB immer ein gutes Gefühl und das war immer einer meiner Favoriten», sagte der 36-Jährige, der die DFB-Auswahl als jüngster Bundestrainer bei einem Turnier betreuen wird. 

Rein ökonomisch hätte die Entscheidung anders ausfallen müssen, wie Nagelsmann erklärte. «Jeder kann sich vorstellen, dass man im Verein mehr verdienen kann. Aber das ist nicht meine Triebfeder. Natürlich sind finanzielle Dinge auch wichtig, weil ich auch eine Verantwortung habe, für meine Familie, für mich selbst, für mein Leben. Aber wenn das meine Haupttriebfeder wäre, wäre ich wahrscheinlich eher beim Verein gelandet», sagte er. 

Eine Rückkehr zum FC Bayern zu einem späteren Zeitpunkt schloss Nagelsmann ausdrücklich nicht aus. Sein Lebensglück hänge aber nicht von der Arbeit bei bestimmten Vereinen ab.

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