Schiedsrichter Felix Zwayer, der nach dem Bundesliga-Klassiker zwischen Dortmund und Bayern harsche Kritik einstecken muss, wird zumindest vorläufig nicht mehr auf Spiele mit Dortmunder Beteiligung angesetzt.
Nach der 2:3-Niederlage gegen die Bayern Anfang Dezember haderte man in Dortmund mit dem Unparteiischen Felix Zwayer. Allen voran Trainer Marco Rose und Jude Bellingham hielten nicht mit Kritik zurück, der Engländer warf Zwayer in Anspielung auf den 17 Jahre alten Schiedsrichterskandal um Robert Hoyzer indirekt sogar Bestechlichkeit vor.
Den Gerichtsakten zufolge soll Zwayer, der den Skandal mit aufdeckte, damals wie Hoyzer Geld angenommen haben. Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich widerspricht dem nun aber in einem Interview mit dem Fachmagazin «Kicker»: «Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert. Immer wenn der Vorgang in den letzten Jahren wieder aufgerollt wurde, hatte Felix mir gegenüber betont, dass er kein Geld angenommen hat», sagte der 64-Jährige.
«Das wäre nicht verantwortungsvoll»
Nichtsdestotrotz bestätigt Fröhlich, dass Zwayer den BVB vorerst nicht mehr pfeifen werde. «Für uns ist das, anders als für manch Aussenstehenden, ein weniger grosses Thema. Aber es wäre für meine Begriffe in einem solchen oder vergleichbaren Fall nicht verantwortungsvoll gegenüber allen Seiten, dieselbe Konstellation gleich wieder anzusetzen. Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen», so Fröhlich.
Zudem kritisiert der 64-Jährige «das unrühmliche Nachspiel» des Topduells, das einem Beben gleichgekommen sei. «Diesen sicherlich auch in der Form grenzüberschreitenden Umgang hat diese Spielleitung und erst recht der Mensch Felix Zwayer ganz sicher nicht verdient», betont Fröhlich und stärkt dem Unparteiischen den Rücken: «Felix Zwayer ist ein Top-Schiedsrichter, der als Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter einen sehr guten Weg bis in die internationale Spitze hinter sich hat.»