Nach fünf Runden der deutschen Bundesliga wurden Borussia Dortmund und Bayern München in der Spitzengruppe erwartet, nicht aber Freiburg und Union Berlin.
Die beiden Aussenseiter, die in den Saisonprognosen üblicherweise eher unter die Abstiegskandidaten als unter potentielle Europacup-Teilnehmer gereiht werden, verblüffen die Experten fast Wochenende für Wochenende. In der 6. Runde stehen beide am Sonntag im Einsatz: Union Berlin spielt um 15.30 Uhr in Köln, Freiburg um 17.30 Uhr zuhause gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Konstanz, die die beiden Mannschaften an den Tag legen – Freiburg hat in der Meisterschaft viermal gewonnen, die Union noch nie verloren – hängt möglicherweise mit der Konstanz und der Kontinuität auf dem Cheftrainer-Posten zusammen.
Streich, der Evergreen
Christian Streich hat in Freiburg seine elfte Saison in Angriff genommen, Urs Fischer ist in seine fünfte Saison mit den Köpenickern gestiegen. Seine erste Saison benötigte der Zürcher für den Aufstieg aus der 2. Bundesliga. Streich und Fischer sind die beiden dienstältesten Trainer der Bundesliga. Und keiner der übrigen 16 Bundesliga-Trainer einschliesslich Bayerns Julian Nagelsmann sitzt so fest im Sattel. Ihr Wirken ist sowohl in den jeweiligen Klubs als auch in der Öffentlichkeit anerkannt und unbestritten.
Niemand kann ernsthaft erwarten, dass Freiburg und Union Berlin am Ende der Saison vor Bayern München und Borussia Dortmund liegen werden. Auf die Dauer einer Saison sind die Unterschiede – auch die wirtschaftlichen – einfach zu gross.
Rückschlag nur in der Europa League
Für Union Berlin war die 0:1-Heimniederlage gegen Union Saint-Gilloise im Europa-League-Debüt am Donnerstag ein Schönheitsfehler in der bislang tadellos verlaufenen Saison. So gilt es für die Ostberliner, beim nur zwei Punkte zurückliegenden FC Köln unverzüglich auf die Schiene zurückzufinden. Urs Fischer hat in den letzten über vier Jahren mehr als einmal bewiesen, dass er seine Spieler nach vermeintlichen Rückschlägen sofort wieder aufrichten kann.