Heftiger Kabinen-Zoff Beim FC Wil liegen die Nerven blank – Streithähne vor Comeback

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4.5.2023

Wil-Trainer Brunello Iacopetta hat es mit seiner Mannschaft im Moment nicht einfach.
Wil-Trainer Brunello Iacopetta hat es mit seiner Mannschaft im Moment nicht einfach.
Keystone

Der FC Wil stand lange an der Spitze der Challenge League. Zuletzt passte bei den Ostschweizern allerdings wenig zusammen. Das Klima ist angespannt, wie auch eine Auseinandersetzung in der Spielerkabine aufzeigt.

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Bis Anfang März war die Welt in Wil noch in Ordnung. Gegen Yverdon erkämpften sich die Ostschweizer damals im Spitzenspiel ein 1:1. Das Tor zum Ausgleich fiel in der 94. Minute und Wil blieb an der Spitze der Challenge League. Seither ist allerdings der Wurm drin. Aus sieben Spielen resultierten nur gerade sieben Punkte. Aktuell liegt der FC Wil noch auf dem dritten Rang der Challenge League, vier Punkte hinter dem Spitzenreiter aus Yverdon.

Die Nerven liegen blank. Umso mehr nach dem letzten Meisterschaftsspiel gegen Lausanne Ouchy vom letzten Freitag. Gleich drei Wiler wurden in der Partie vom Platz gestellt. Philipp Muntwiler sah kurz nach der Pause Gelb-Rot,  Genis Montolio flog wegen einer Tätlichkeit, Silvio  wegen Schiedsrichterbeleidigung.

Wil – Lausanne-Ouchy 1:2

Wil – Lausanne-Ouchy 1:2

dieci Challenge League, 31. Runde, Saison 22/23

28.04.2023

Wil hat bereits Rekurs eingelegt

Gegenüber «blick.ch» nahm der Wiler Medienchef David Hugi nun Stellung zu den Platzverweisen. Die Rote Karte gegen Monolio sei berechtigt gewesen, weil sich dieser habe unnötig provozieren lassen. Die anderen beiden Platzverweise seien aber ein schlechter Witz. Muntwiler habe nicht mal wirklich ein Foul begangen und bei Silvio habe der Unparteiische einfach überreagiert. «Der Schiedsrichter hat ein zuvor friedliches Spiel komplett eskalieren lassen», so Hugi.

Aus diesem Grund hat der FC Wil gegen die Entscheide auch Rekurs eingelegt. Angespannt bleibt die Lage trotzdem. Daran sind auch Sofian Bahloul und Lavdim Zuberi nicht unschuldig. Mitte April gerieten die beiden im Training so heftig aneinander, dass sie für mehrere Wochen vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen wurden. Dies berichtete blue Sport schon vor zwei Wochen im Rahmen des Live-Spiels Wil-Schaffhausen. Die Auseinandersetzung der beiden Streithähne ging gemäss Aussagen von Hugi über das Verbale hinaus.

Ein feuriges Spitzenspiel steht an

Für das Spitzenspiel gegen Aarau vom Freitag kehren die beiden Heisssporne jetzt nach drei verpassten Spielen ins Kader zurück. Das ist angesichts der zahlreichen Sperren auch bitter nötig.

Trotzdem ist schon fast ein kleines Wunder nötig, wollen die Wiler ausgerechnet in dieser Partie einen Vollerfolg einfahren. Aarau hat die letzten vier Spiele alle gewonnen und setzte sich im letzten Direkt-Duell souverän mit 3:0 durch. Doch manchmal lassen sich kochende Emotionen auch in positive Energie verwandeln. Auf jeden Fall darf man sich am Freitag auf eine feurige Partie freuen.