Spannender könnte das Aufstiegsrennen in der Challenge League kaum sein. Die halbe Liga darf noch vom Gang in die Super League träumen. Wer ist am besten im Tritt? Was spricht für und gegen die einzelnen Aufstiegsanwärter? Wir ordnen ein.
Viel mehr Spannung geht nicht. Sieben Runden vor Ende zeigt der Blick auf die Tabelle der Challenge League: Da ist noch alles drin. Zwischen Leader Winterthur und dem viertplatzierten Vaduz liegen nur fünf Punkte – und auch Thun, derzeit mit neun Zählern Rückstand auf Rang 5, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
So steht es um die Aufstiegschancen der einzelnen Klubs.
52 Punkte
FC Winterthur
Form: In den letzten fünf Partien hat der FCW zehn Punkte geholt. Bemerkenswert: Zwei Mal wurde der direkte Konkurrent aus Aarau besiegt.
Das spricht für den Aufstieg: In der Offensive hat Winti eine bemerkenswerte Breite im Kader. Das gibt Trainer Alex Frei viele Möglichkeiten und Frei selbst bringt das Winner-Gen in den Klub. Zudem herrscht in Winterthur eine Rieseneuphorie. Fast 4500 Zuschauer kommen im Schnitt auf die Schützenwiese.
Das spricht dagegen: Wie geht Aufstieg? Vor 37 (!) Jahren spielte der Klub letztmals in der höchsten Spielklasse. Und in den letzten Jahren haben dem FCW oftmals in entscheidenden Momenten die Nerven versagt.
Prognose: Der FC Winterthur hat beste Karten, Geschichte zu schreiben. Besonders die Siege gegen Aarau in den letzten Wochen haben Selbstvertrauen gegeben. Wir tippen darauf, dass es der FC Winterthur mindestens in die Barrage schafft.
50 Punkte
FC Aarau
Form: Der FCA leistet sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ein Formtief. In den letzten fünf Spielen hat es gerade mal drei Punkte gegeben.
Das spricht für den Aufstieg: Aarau hat mit Kevin Spadanuda und Donat Rrhudani zwei der besten Offensivspieler in den eigenen Reihen. Zudem ist Trainer Stephan Keller ein exzellenter Motivator. Er kann es schaffen, die Mannschaft aus dem Formtief zu holen. Und auch Aarau verfügt über einen sehr treuen Anhang, der mächtig Stimmung machen kann.
Das spricht dagegen: Aarau kassierte zuletzt viel zu viele Gegentore – 13 in den letzten fünf Partien. So kann man nicht aufsteigen. Die Formkurve spricht im Moment gegen den FCA.
Prognose: Der Ausgang ist völlig offen. Schafft der FCA schnellstmöglich die Wende, ist der direkte Aufstieg drin. Allerdings ist auch denkbar, dass der Abwärtstrend anhält und Aarau gar die Barrage verpasst. Kurz: Der FCA ist die Wundertüte der Liga.
49 Punkte
FC Schaffhausen
Form: Aus den letzten fünf Spielen hat Schaffhausen 13 Punkte geholt. Keiner ist besser drauf.
Das spricht für den Aufstieg: Klammheimlich hat sich der FCS nach oben geschlichen. In den letzten Wochen wurden Topteams wie der FC Aarau und Vaduz besiegt. Zudem ist Stürmer Joaquin Ardaiz mit 16 Treffern der beste Torjäger der Challenge League.
Das spricht dagegen: Der FCS hat in dieser Saison zu oft gegen vermeintlich «Kleine» Punkte liegen lassen. Das darf man sich in den nächsten Wochen nicht mehr erlauben.
Prognose: Schaffhausen wird nicht unbeschadet durch die letzten Runden kommen. Für ganz nach vorne reicht das nicht. Und trotzdem ist man ein heisses Eisen im Rennen um den Barrage-Platz.
47 Punkte
FC Vaduz
Form: Immerhin neun Punkte holten die Liechtensteiner aus den letzten fünf Spielen. Die Niederlage zuletzt gegen den FC Schaffhausen ist allerdings ein Rückschlag.
Das spricht für den Aufstieg: Schon vor zwei Jahren hat Vaduz einen starken Saisonschlussspurt gebraucht, um sich nochmal ins Aufstiegsrennen zu bringen. Damals hat das geklappt und Vaduz schaffte tatsächlich noch den Gang in die Super League.
Das spricht dagegen: Gegen die direkten Aufstiegskonkurrenten hat Vaduz in der Rückrunde kaum Punkte geholt. Jetzt steht das Spiel gegen Winterthur an, gegen Thun und Aarau spielt man auch noch. Und allzu viele Punktverluste kann man sich nicht mehr erlauben.
Prognose: Vaduz hält sich bis zum Schluss im Rennen um den Aufstieg, schafft den Sprung auf die ersten beiden Plätze aber knapp nicht.
43 Punkte
FC Thun
Form: Thun hatte eigentlich einen tollen Lauf, feierte vier Siege am Stück. Vor einer Woche gab es dann aber eine 1:4 Klatsche gegen Xamax.
Das spricht für den Aufstieg: Innenverteidiger Nikki Havenaar ist der Herr der Lüfte. Bei seinen letzten beiden Einsätzen hat er drei Treffer erzielt. Kaum fehlte er vor einer Woche gesperrt, verlor Thun. Für den Schlussspurt der Saison ist Havenaar aber zurück und bei jedem ruhenden Ball eine Gefahr für die gegnerische Abwehr.
Das spricht dagegen: Die Tabelle. Thun hat bereits sieben Zähler Rückstand auf den Barrage-Platz. Dazu müssten die Berner Oberländer mehrere andere Teams überholen, was die Sache nicht leichter macht. Jeder weitere Punktverlust könnte bereits zu viel sein.
Prognose: Thun verpasst den Aufstieg. Der Rückstand ist schlicht zu gross und die Berner Oberländer werden auch selber noch den einen oder anderen Punkt abgeben.
Für den FC Thun kommt am Montag sowas wie die allerletzte Chance. Das Heimspiel gegen Aarau (ab 19 Uhr live im Free-TV auf blue Zoom) muss gewonnen werden, will man im Rennen um den Aufstieg wirklich noch ein Wörtchen mitreden. Zu einem Top-Spiel kommt es auch schon heute Samstag: Leader Winterthur empfängt den FC Vaduz. Ab 17.50 Uhr bist du auf blue Sport live mit dabei.
Sa 16.04. 17:50 - 21:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Winterthur - FC Vaduz
Event ist beendet