Eren Derdiyok wechselt zum FC Schaffhausen in die Challenge League. blue Sport hat mit dem ehemaligen Nati-Stürmer und Schaffhausen-Präsident Roland Klein über den überraschenden Transfer gesprochen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Eren Derdiyok kehrt in die Schweiz zurück und unterschreibt beim FC Schaffhausen einen Vertrag bis 2025.
- Der frühere Nati-Stürmer spricht mit blue Sport über die Beweggründe des Wechsels in die Challenge League.
- Schaffhausen-Präsident Roland Klein erklärt, wie Derdiyok überzeugt werden konnte.
Ein halbes Jahr lang war Eren Derdiyok zuletzt vereinslos. Seinen Vertrag beim türkischen Klub Ankaragücü hat er im Januar aufgelöst. Jetzt will der 60-fache Schweizer Nationalspieler wieder angreifen – und zwar beim FC Schaffhausen in der Challenge League. Die Munotstädter geben am Freitag bekannt, dass Derdiyok einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat.
Warum gerade Schaffhausen? «Das war eine spontane Entwicklung, aber sehr angenehm», sagt der 35-Jährige. Verein und Spieler seien schnell auf dem gleichen Nenner gewesen. «Es hat für beide Seiten optimal gepasst.»
Im Jahr 2009 wechselte Derdiyok vom FC Basel zu Bayer Leverkusen. Nach Deutschland, wo er auch bei Hoffenheim spielte, zog es ihn zunächst in die Türkei und dann nach Usbekistan, bevor 2021 der Wechsel in die türkische Hauptstadt folgte. Nach 14 Jahren im Ausland folgt nun die Rückkehr in die Heimat.
Ein Jahr fast ohne Spielpraxis
Für ihn sei jetzt wichtig gewesen, zurück in die Schweiz zu kommen, sagt Derdiyok: «Ich hatte auch ein paar andere Angebote, aber die fand ich direkt uninteressant.» Er wollte auch früh beim neuen Verein ankommen, da er zuletzt mehrere Monate alleine trainieren musste und etwas aufzuholen habe.
Sein letztes Pflichtspiel – das Einzige in der abgelaufenen Saison – machte er am 4. September 2022. Dabei hatte sein Abenteuer bei Ankaragücü so gut begonnen. In seiner ersten Saison schoss er in den ersten acht Spielen sieben Tore und verhalf dem Team zum Aufstieg in die Süper Lig.
Sein Team in die höchste Spielklasse zu schiessen, ist auch jetzt das grosse Ziel. «Ich würde zum Ende meiner Karriere gerne noch einmal einen Titel holen», sagt Derdiyok. Mit anderen Worten: Mit dem Siebten der abgelaufenen Challenge-League-Saison strebt der frühere Nati-Stürmer nichts anderes als den Aufstieg in die Super League an.
«Eren ist sicher nicht wegen des Geldes da»
«Wir hoffen natürlich, dass wir irgendwann in der Super League sein werden», sagt auch Schaffhausen-Präsident Roland Klein. «Aber das ist schwierig zu planen. Wir können nicht sagen, dass wir diese oder nächste Saison aufsteigen werden. Aber wir werden alles versuchen – genauso wie die anderen neun Mannschaften auch.»
Wie konnte der Torjäger vom Wechsel nach Schaffhausen überzeugt werden? «Eren ist sicher nicht wegen des Geldes da. Man weiss, dass wir bescheidene Mittel zur Verfügung haben», so Klein. «Wir haben alle Vorzüge der Stadt, der Mannschaft, des Stadions eingeworfen und konnten ihn überzeugen. Wir haben uns in den letzten vier Jahren einen Namen gemacht. Dementsprechend ist es auch für einen Eren Derdiyok und seine Familie attraktiv, nach Schaffhausen zu kommen.»
Klein ist überzeugt, dass Derdiyok mit seiner grossen Erfahrung die Mitspieler und auch den ganzen Klub weiterbringen kann. «Das ist extrem wertvoll – und es wertet den ganzen Klub auf. Top-Sache!» Der Anfang einer grossen Transferoffensive des FCS ist der Derdiyok-Coup aber nicht. Klein: «Den Grossteil der Mannschaft haben wir zusammen. Die Sechser-Position müssen wir noch besetzen, dann haben wir eine sehr gute Achse. Und ein, zwei junge Spieler, die entwicklungsfähig sind, werden wir noch dazunehmen. Dann passt es für uns.»