In der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League kommt es für die Young Boys zu einem Wiedersehen. Bei Gegner Cluj, der auf Revanche sinnt, herrscht aber bereits vor dem Hinspiel Unruhe.
03.08.2021, 15:51
03.08.2021, 16:23
Luca Betschart
Für YB geht es Schlag auf Schlag – am Dienstag gilt es für die Berner im fünften Ernstkampf innert 13 Tagen bereits wieder ernst. In der zweiten Qualifikationsrunde der Champions League wartet mit Cluj ein alter Bekannter, das letzte Duell ist bloss knapp acht Monate her. Und beim Schweizer Meister erinnert man sich nur zu gern an diesen europäischen Fussball-Abend.
Im Endspiel um einen Platz in den Achtelfinals der Europa League gerät YB damals nach 84 Minuten in Rückstand, um sich dank zweier Tore in der Nachspielzeit in extremis doch noch durchzusetzen (im Video oben). Insbesondere der umstrittene Penaltypfiff in der 91. Minute löst heftige Diskussionen aus, in Rumänien wittert man danach gar eine Verschwörung. Für YB dagegen bedeutet der 2:1-Sieg die erstmalige Quali für eine europäische K.-o.-Phase seit 2014.
«Es war eine mit vielen Emotionen aufgeladene Partie», erinnert sich Verteidiger Silva Hefti. Für Trainer David Wagner, der im vergangenen Dezember noch gar nicht dabei war, hat das jüngste Duell aber nicht wirklich eine Bedeutung: «Ich halte vom Wort Revanche relativ wenig. Letzte Saison war letzte Saison, da ging es um ein K.-o.-Spiel. Jetzt geht es um ein Playoff-Spiel – das ist eine andere Ausgangssituation.» Der 49-Jährige betont an der Pressekonferenz zudem, auch Cluj habe mittlerweile einen neuen Trainer – und der sorgt bei den Rumänen tatsächlich für frischen Wind.
Cluj-Trainer Sumudica greift durch
Nur kurz vor dem Wiedersehen mit YB greift Marius Sumudica durch und suspendiert kurzerhand einen der Starspieler seines Teams. Der 46-fache Nationalspieler Alexandru Chipciu ist nach einem Streit mit Nachwuchsgoalie Otto Hindrich nicht mehr erwünscht. «Solche Spieler kann ich nicht gebrauchen. Es gab immer wieder Beleidigungen. Ich kann nicht tolerieren, dass ein einzelner Spieler die Atmosphäre vergiftet», wird Sumudica vom «Blick» zitiert.
Als er Chipciu im Training darauf ansprechen will, soll dieser wutentbrannt den Platz verlassen haben. «Er sagte, dass er äusserst nervös sei und nicht weitertrainieren könne», sagt Sumudica weiter. Deshalb habe er seinen Schützling von der Uefa-Liste streichen lassen. Auch auf eine Entschuldigung des Spielers warte er bisher vergeblich.
Unabhängig davon ist YB nach dem dürftigen Auftritt in Rumänien im vergangenen Jahr gewarnt. «Es kann sicher ein emotionales Spiel werden, mit den Zuschauern hier. Darauf freue ich mich», sagt Hefti und macht klar: «Die Mannschaft konzentriert sich auf ihren Job und will die bestmögliche Leistung abrufen.»
Di 03.08. 19:55 - 21:55 ∙ SRF info ∙ RUM 2021 ∙ 120 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.