Am Dienstagabend setzt sich YB im Wankdorf gegen Cluj durch und qualifiziert sich für die Champions-League-Playoffs. Nach dem Spiel setzt Christian Fassnacht zu einem letzten Sprint an. Weshalb so überstürzt?
Über 21'000 Fans tragen YB zum Sieg. Die Stimmung ist ausgelassen und als Christian Fassnacht kurz nach dem Schlusspfiff bei «SRF» zum Interview erscheint, wird er von Jeff Baltermia auf seinen letzten Sprint angesprochen. Die lautstarken Fangesänge im Ohr, meint Fassnacht mit einem dicken Grinsen im Gesicht: «Ich will einfach die Atmosphäre mit der Mannschaft geniessen. Und ich habe gedacht, je schneller ich hier fertig bin, desto schneller bin ich wieder bei der Mannschaft.»
«Das Schönste ist, wenn man auf dem Platz stehen darf.»
Keine Minute nach dieser Aussage düst Fassnacht dann auch schon wieder ab. Zum Spiel meint der als Captain aufgelaufene EM-Fahrer: «Wir sind wieder schlecht gestartet wie schon im Hinspiel in Cluj. Haben sie danach aber relativ gut im Griff gehabt.» Das erste Tor sei der Dosenöffner gewesen, «dann kommen wir in einen Lauf und schiessen das zweite und dritte Tor. Am Schluss ist es überhaupt nicht unverdient, dass wir so gewinnen».
Auf seine zentrale Position angesprochen, meint Fassnacht: «Ja gut, ich spiele dort, wo mich der Trainer einsetzt.» Es passe ihm aber sehr gut: «Mir spielt es keine Rolle, ob ich aussen oder in der Mitte spiele. Das Schönste ist, wenn man auf dem Platz stehen darf.»
Nun müssen die Berner noch eine Hürde meistern, um zum zweiten Mal nach 2018 an der Champions League teilzunehmen. Das Playoff-Hinspiel im Wankdorf gegen Ferencvaros steht am 17. August auf dem Programm, eine Woche später wird in Budapest das Schicksal besiegelt. Die beiden Partien sind live und exklusiv auf «blue Sport» zu sehen.
Europäisch wird YB nun ohnehin vertreten sein. Sollte das Team rund um Fassnacht in den Playoffs scheitern, so startet es immerhin in der Europa-League-Gruppenphase. Das Minimalziel hat man somit bereits erreicht.