In der Champions League empfängt Villarreal am Dienstagabend Juventus Turin. Der Fokus richtet sich dabei auf die beiden Top-Stürmer Arnaut Danjuma und Dusan Vlahovic.
Dass sich Villarreal für die K.o.-Phase qualifizieren konnte, hat man hauptsächlich einem Mann zu verdanken: Arnaut Danjuma. Der Stürmer, welcher auch auf dem Flügel eingesetzt wird, sorgte im letzten Gruppenspiel im Direktduell mit Atalanta Bergamo mit seinem Doppelpack fast im Alleingang für den 3:2-Sieg, der schliesslich für den zweiten Platz hinter Manchester United reichte. Sein Torriecher zeigte er leider auch gegen YB. Beim 2:0-Heimerfolg sicherte Danjuma in der Endphase den Sieg.
Mit insgesamt vier Toren und einer Vorlage gehört der niederländische Internationale (fünf Länderspiele) zu den bisher auffälligsten Figuren in der Königsklasse. Auch in der Liga schlug der 25-Jährige, der im Sommer für rund 25 Millionen Franken aus Bournemouth von Villarreal verpflichtet wurde, voll ein. In 15 Partien erzielte er in Spanien 8 Tore – darunter ein Hattrick am letzten Wochenende gegen Granada.
Di 22.02. 19:55 - 00:30 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Villarreal - Juventus Turin
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Da Danjuma so häufig trifft, bekommen die Fans der «Gelben U-Boote» auch regelmässig seinen speziellen Jubel zu sehen. So formt er mit seinen Armen jeweils eine Kobra – eine versteckte Botschaft. «Ich hatte früher einen guten Freund, mit dem ich auch Fussball spielte. Er war damals sehr dünn und wurde deshalb die Kobra genannt», erläutert Danjuma. Wenn er heute ein Tor schiesse, sei das seine Art, seine alten Freunde wissen zu lassen, dass er an sie denke.
Die prägende Kindheit
Seine Kindheit war dabei Fluch und Segen zugleich. Aufgrund familiärer Umstände wird der Sohn eines Nigerianers und einer Holländerin von seinen Eltern getrennt und wächst in Pflegefamilien in den Niederlanden auf. «Wenn man seinen Eltern weggenommen wird, ist das nie leicht. Man bekommt also schon als Kind mit, dass das Leben ungerecht sein kann.»
Doch im Fussball findet er seine Berufung. In der Jugend kommt er in die Nachwuchsakademie des PSV Eindhoven. Sein Debüt in der Eredivise gibt Damjuma aber für NEC Nijmegen, ehe er sich 2018 dem belgischen Meister Brügge anschliesst. Dort macht er schliesslich Bournemouth auf sich aufmerksam.
«Es hat mir geholfen, mich mental zu verbessern. Selbstvertrauen ist enorm wichtig. Meine heutige Leistungsbereitschaft ist das Ergebnis von früher, weil ich eine schwere Zeit durchgemacht habe», hält Danjuma fest und resümiert deshalb: «Meine harte Kindheit war ein Glück.»
Vlahovic unter Druck
Beim Gegner für Tore sorgen soll Dusan Vlahovic. Die Bianconeri haben in der Winterpause stolze 80 Millionen Euro für den serbischen Stürmer an Fiorentina überwiesen. Der 22-Jährige soll im Sturmzentrum die Lücke füllen, welche Cristiano Ronaldo mit seinem Abgang hinterliess.
Juventus ist dabei dringend angewiesen, dass Vlahovic schnell in die Gänge kommt. In dieser Saison hat man in der Serie A nur 38 Tore erzielt – deutlich weniger als Inter (55), Milan (52) oder Napoli (47). Vlahovic hingegen traf für die Viola in der Hinrunde gleich 17 Mal.
Zwar skorte Vlahovic gleich bei seinem Debüt für die alte Dame, in den letzten drei Spielen blieb der Teamkollege von Denis Zakaria aber glücklos. Weil Spielmacher Paulo Dybala verletzungsbedingt ausfällt, lastet in Spanien noch mehr Druck in der Offensive auf den Hoffnungsträger. Dabei wird Vlahovic erstmals in der Königsklasse auflaufen.
Juve-Coach Massimiliano Allegri will ihn deswegen schützen: «Wir können ihm nicht die ganze Verantwortung geben. Die Geschichte zeigt uns, dass alle Spieler und Trainer, die ein Top-Level erreichen konnten, Erfahrung brauchen. Diese hat Dusan noch nicht, obwohl er aussergewöhnliche Fähigkeiten hat, da er halt noch nie in der Champions League gespielt hat.»
Der 54-Jährige ist sich sicher: «Er hat eine grosse Zukunft vor sich und nach 60 oder 70 Spielen in der Champions League wird er ein ganz anderer Spieler sein. Es ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern es geht auch um deinen Kopf und den Druck.»