Bayern München setzte am Mittwoch mit einem 4:0 gegen Benfica Lissabon seinen Siegeszug in der Champions League (3:0 Siege, 12:0 Tore) fort. Dabei kam Dino Toppmöller zu seinem Debüt als Bayern-Coach. Am Donnerstag wird klar, dass Julian Nagelsmann positiv auf Corona getestet wurde.
Julian Nagelsmann (34) befand sich am Mittwochabend nicht im Stadion. Aus der Distanz versuchte er aber trotzdem Einfluss zu nehmen. Wie die Bayern am Donnerstag mitteilen, ist der Coach «trotz vollständigen Impfschutzes positiv auf das Coronavirus getestet worden». Er werde von der Mannschaft getrennt, mit einem Ambulanzflieger nach München zurückkehren und sich dort in häusliche Isolation begeben.
Nagelsmann gibt Anweisungen über Funk
Im Stadion führte Nagelsmanns Assistent Dino Toppmöller die Regie. Über Funk wollte Toppmöller mit dem kranken Nagelsmann kommunizieren, das funktionierte aber erst ab der Halbzeitpause. «Es war Julians Idee, wie wir die Wechsel gestalten sollten», stellte sich Dino Toppmöller nach dem Spiel in den Schatten. «Es war ein mutiger Entscheid, Gnabry zu bringen – aber am Ende der goldrichtige.»
Für Toppmöller war es zwar die Premiere als Bayern-Coach, aber nicht sein erster europäischer Auftritt. Er stand mit Düdelingen aus Luxemburg einst schon in der Europa League und in der Champions-League-Qualifikation an der Seitenlinie im Einsatz. «Die ungewohnte Rolle am Mittwoch für die Bayern hat sehr viel Spass gemacht. Und die Jungs haben das toll gemacht.»
Toppmöller ist der Sohn des ehemaligen Goalgetters Klaus Toppmöller (Rekordtorschütze von Kaiserslautern). Auch Klaus Toppmöller war Trainer, wurde in Deutschland 2002 erster «Trainer des Jahres» und bei seiner letzten Station in Deutschland 2005 beim Hamburger SV nach einer Cup-Niederlage gegen das unterklassige Paderborn entlassen. Später erfuhr man, dass im Zuge des Wettskandals um Schiedsrichter Robert Hoyzer diese Partie manipuliert gewesen war.
Mit seinem Vater wollte Dino Toppmöller nach seinem gelungen Bayern-Debüt denn auch am Mittwochabend unbedingt noch telefonieren. Und danach wünscht er sich wieder die Normalität zurück. Toppmöller: «Ich wollte jetzt sicher nicht auf dem Rasen unten den grossen Zampano spielen. Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben und dass wir als Trainerteam Julian (Nagelsmann) gut vertreten haben.»