Trotz des Scheiterns im Achtelfinal bewertet Eintracht Frankfurt die Premierensaison in der Königsklasse als Erfolg. Nur die Fans sorgen mal wieder für negative Schlagzeilen.
Das Aus im Achtelfinal der Champions League konnte Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner akzeptieren, die Krawalle der Fans nicht. «Ich verurteile jegliche Form von Gewalt und Kriminalität. Egal, wo und wann das passiert auf der Welt. Deshalb heisse ich das nicht gut», sagte Glasner nach dem 0:3 des Bundesligisten beim italienischen Top-Klub SSC Neapel.
Bei der Rückkehr ins Teamhotel wurden die Eintracht-Profis von einem riesigen Polizei-Aufgebot in Empfang genommen. Erst kurz zuvor hatten die Sicherheitskräfte mit Wasserwerfern neuerliche Ausschreitungen beendet.
Wie italienische Medien berichteten, hatten Neapel-Anhänger versucht, zum benachbarten Hotel vorzudringen, in dem einige Hundert Ultras aus Frankfurt abgestiegen waren und sich für die Abreise mit Bussen fertig machten. Die Napoli-Ultras zündeten demnach Feuerwerkskörper und warfen Steine auf die Einsatzkräfte.
Strassenschlachten vor dem Spiel
Bereits am Mittwochnachmittag hatten sich die Fans beider Teams in der Innenstadt Strassenschlachten mit der Polizei geliefert. «Natürlich haben wir das mitbekommen. Das ist keine Sache, die hierhin gehört. Das können wir nicht gutheissen», kritisierte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche die Vorfälle, die einen unwürdigen Rahmen für das Ende der ersten Champions-League-Saison der Hessen bildeten.
«Es ist klar, dass das niemand sehen möchte. Es sind die Ausschreitungen, die wir seit dem Tag der Auslosung befürchten mussten. Wir müssen das vollständig aufarbeiten. Aber das braucht Zeit», sagte auch der für Fan-Themen zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke.
Auf Videos war zu sehen, wie Hooligans Gegenstände wie Tische, Stühle und Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte schmissen. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt. Obwohl die Präfektur Neapel den Ticketverkauf an Frankfurter Fans verboten hatte, waren mehrere Hundert Eintracht-Anhänger ohne Eintrittskarten in die süditalienische Stadt am Vesuv gereist. «Man hat gesehen, dass solche Erlasse untauglich sind», sagte Reschke. «Damit kann man Ausschreitungen nicht verhindern.»
Auf dem Platz bleibt Frankfurt chancenlos
Trotz der klaren Niederlage durch die Tore von Victor Osimhen (45.+2/53. Minute) und Piotr Zielinski (64./Foulelfmeter) zog Glasner eine positive Bilanz der Europa-Reise. «Wir haben es grossartig gemacht. Ich bin stolz darauf, was die Mannschaft in der Champions League geleistet hat», lobte der Trainer.
Die tollen Fussball-Abende auf der internationalen Bühne will die Eintracht auch in der nächsten Saison wieder erleben. Sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal sind die Hessen im Rennen um die Startplätze noch dabei. Glasner gab daher das Motto aus: «Wir wollen die Saison krönen und vergolden.»