Am nächsten Dienstag finden in Madrid die Stadtratswahlen statt. Dafür hat die spanische Hauptstadt unter der Bevölkerung Wahlhelfer ausgewählt. Eine Wahl fiel auf einen Fussballstar – Marcelo. Damit hat Real vor dem Rückspiel des Champions-League-Halbfinals ein Problem.
Wenn Real Madrid am kommenden Mittwoch bei Chelsea den Finaleinzug in der Königsklasse perfekt machen will, muss Marcelo möglicherweise von zu Hause aus zugucken. Nicht weil der Brasilianer verletzt ist. Der Linksverteidiger, der seit 2011 auch die spanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde als Helfer für die Stadtratswahlen ausgelost und ist verpflichtet, den Dienst anzutreten.
Laut Regularien können Wahlhelfer aus beruflichen Gründen entschuldigt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass zum Zeitpunkt der Wahl wesentliche Dienste für die Gemeinschaft geleistet werden – im Gesundheitswesen etwa. Ob die Vertretung des Stadtklubs im grössten europäischen Fussball-Wettbewerb auch zählt, ist fraglich. Noch wartet Real spanischen Medienberichten zufolge auf eine Freigabe der Madrider Behörden für Marcelo.
Muss der 32-Jährige am Dienstag tatsächlich als Wahlhelfer dienen, könnte er wohl erst am Mittwoch nach London reisen. Das sollte zwar reichen, um es pünktlich zum Anpfiff um 21 Uhr an die Stamford Bridge zu schaffen. Ob Marcelo nach den Strapazen dann bereit wäre für ein Halbfinal-Rückspiel in der Champions League, ist aber die andere Frage.
Ohnehin dürfte der Brasilianer, der im Hinspiel 77 Minuten lang auf dem Platz stand, am Mittwoch aber nur auf der Bank sitzen, da Stamm-Linksverteidiger Ferland Mendy nach seinen Wadenproblemen voraussichtlich rechtzeitig wieder fit ist.
Wie auch immer: Ob mit oder ohne Marcelo ist Real in London gefordert. Nach dem 1:1 im Hinspiel in Madrid ist Chelsea im Vorteil. Real muss in jedem Fall mindestens ein Tor erzielen, um es ins Endspiel zu schaffen.