Die Rückkehr von Robert Lewandowski nach München ist das grosse Thema am Champions-League-Dienstag. Bayerns Thomas Müller spricht vor dem Spiel gegen Barcelona über seinen Ex-Teamkollegen.
Nach seinem Wechsel von Bayern München zum FC Barcelona wurde Robert Lewandowski schnell einmal von der «Sport Bild» gefragt, ob er sich ein Champions-League-Duell gegen den Ex-Klub wünsche. Die klare Antwort des Polen: «Nein! In der Vorrunde muss das noch nicht sein, das ist zu früh und wäre ein komisches Gefühl für mich.»
Der Wunsch des 34-Jährigen wurde nicht erhört und es kam so, wie es kommen musste – Barça wurde in die Bayern-Gruppe gelost. Am Dienstagabend kommt es in München zum ersten Duell und damit zu Lewandowskis unerwünschter Rückkehr in die Allianz Arena (ab 20 Uhr live auf blue Sport).
Di 13.09. 19:55 - 01:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Bayern München - FC Barcelona
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Während der amtierende Weltfussballer vor dem Spiel lieber schweigt, spricht Thomas Müller an der Pressekonferenz über die Beziehung zu seinem Ex-Sturmpartner. «Ich hatte mit Lewy eine sehr gute Beziehung. Natürlich hauptsächlich auf dem Fussballplatz, aber auch privat haben wir uns gut verstanden», sagt Müller und fügt schmunzelnd an: «Sadio (Mané) hat in den letzten zehn Tagen immer wieder gesagt, ich soll den Ball auf keinen Fall zu Lewy spielen.»
Müller spricht auch über das Wechseltheater um Lewandowski im Sommer. Der Starstürmer hätte seinen Kollegen lange nichts von seinen Wechselabsichten verraten. Erst durch Medienberichte hätten die anderen Bayern-Spieler erfahren, dass Lewandowski gerne Richtung Barcelona weiterziehen würde. «Das ist aber ganz normal. Ich würde auch nicht – wenn es noch nicht sicher ist – durch die Kabine laufen und irgendwelche Vereinsnamen erwähnen», zeigt Müller Verständnis.
Nach dem eher unschönen Abgang sollte nicht vergessen werden, was Lewandowski alles für die Bayern getan habe. «Es wird noch länger dauern, bis dieser überragende Torjäger wirklich Vergangenheit ist», meint Müller. «Wahrscheinlich wird er nie Vergangenheit werden, weil er sich in die Geschichtsbücher eingetragen hat.» In der Saison 2020/21 hatte der Pole in der Bundesliga 41 Tore geschossen und damit den vermeintlich unerreichbaren Rekord von Gerd Müller gebrochen.
«Ein Spiel, das allen gefallen wird»
Jetzt müssen die Bayern selbst gegen Lewandowski verteidigen. Wie kann der Torjäger gestoppt werden? «Für uns gilt es, unser Spiel zu machen und bei den schnellen Kontern von Barça schauen, dass sie Lewy nicht ins Spiel bringen. Wann ist ein Top-Stürmer gefährlich? Wenn er im und rund um den Strafraum frei zum Schuss kommen kann. Das wollen wir natürlich verhindern.»
Zuletzt gab es für die Bayern in der Bundesliga dreimal nur ein Remis. Gegen Gladbach, Union Berlin und Stuttgart. «Das waren Spiele gegen Mannschaften, die eher nicht von hinten herausspielen wollen, sondern stark hinten drin verteidigt haben», so Müller, der nun ein Spiel erwartet, das «allen gefallen wird».
Bleibt die Frage, wie die Bayern-Fans auf Lewandowski reagieren, wenn er in die Allianz Arena einmarschiert. Mit seinen 344 Toren in 375 Spielen hat er die Münchner unter anderem zu acht Meistertiteln und 2020 zum Triumph in der Champions League geschossen, sich in diesem Sommer durch das Wechseltheater aber auch unbeliebt gemacht.
«Lewy hat für den Verein extrem viel geleistet. Natürlich wünscht man sich als ehemaliger Mitspieler bei diesen grossen Titeln, dass der Empfang herzlich sein wird», sagt Müller. «Ich weiss aber nicht, wie sich die Fans fühlen. Sie werden ihre Emotionen sicher zum Ausdruck bringen.»