Champions League Leipzig chancenlos – PSG stürmt ohne Probleme ins Final

SDA

18.8.2020 - 22:58

Paris Saint-Germain steht zum ersten Mal im Final der Champions League. Die Pariser sind im Halbfinal in Lissabon RB Leipzig klar überlegen und gewinnen 3:0.

Auf wen die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel nächsten Sonntag treffen wird, entscheidet sich am Mittwochabend im Halbfinal zwischen Lyon und Bayern München. Ein deutscher Final wie 2013 (Bayern – Dortmund 2:1) ist unterdessen ausgeschlossen, der erste französische Final in der Königsklasse ist dagegen noch möglich.

Im Vergleich zum Viertelfinal gegen Atalanta Bergamo (2:1) spielte Paris Saint-Germain ab Beginn mit Angel Di Maria, der gesperrt gewesen war, und Kylian Mbappé an, der, von einer Verletzung gekommen, im Match gegen Atalanta erst im Lauf der zweiten Halbzeit eingegriffen hatte. Diesem Plus an Offensivkraft hatten die Leipziger im ganzen Match nicht viel entgegenzusetzen. Es trat ein beträchtlicher Leistungsunterschied zwischen den beiden Mannschaften zutage.

Beide Tore der ersten Halbzeit (erzielt vom defensiven Mittelfeldspieler Marquinhos, der schon im Spiel gegen Atalanta getroffen hatten, und Di Maria) kamen nach Fehlern des Gegners zustande. Es gab aber genug andere Gelegenheiten, die PSG mit zwingenden Angriffen in Tore hätte ummünzen können. Neymar traf zu Beginn und am Ende der ersten Halbzeit zweimal den gleichen Pfosten. Weitere gute Möglichkeiten wurden ebenfalls mit Pech vergeben.



Bei Leipzig brachten die eingewechselten Offensiven Emil Forsberg und Patrick Schick nach der Pause etwas Schwung, den man in der ersten Halbzeit ganz vermisst hatte. Es reichte für eine kurze Druckphase ohne grosse Torchance aus. Aber mit dem 3:0 von Aussenverteidiger Juan Bernat brach der letzte Widerstand. Von dort weg mussten sich die Sieger nicht mehr verausgaben.

Leipzig fehlt noch etwas

Sollte man RB Leipzig elf Jahre nach der Klubgründung aufgrund der Halbfinal-Qualifikation zum Kreis der europäischen Topmannschaften zählen? Die Leipziger wurden in der Meisterschaft Dritte mit 16 Punkten Rückstand auf Bayern München. In den Achtelfinals der Champions League eliminierten sie im frühen Frühling Tottenham in einer Phase, als die Spurs in der Premier League entweder verloren oder unentschieden spielten. Am Finalturnier bezwangen sie in den Viertelfinals Atlético Madrid 2:1 mit einem Lucky Punch, einem abgelenkten Weitschuss in der 88. Minute, als die Spanier dominierten und drückten.

Der kreative Österreicher Marcel Sabitzer, einer der Aufsteiger der Saison in der Bundesliga, hatte vor dem Match gegen PSG gesagt: «Wenn wir einen richtig guten Tag erwischen wie gegen Atlético, dann können wir mit ein bisschen Glück das Spiel gewinnen.» Tatsächlich hätte es für einen Sieg über PSG so sein müssen. Ein guter Tag, ein bisschen Glück – darauf müssen die Ostdeutschen mit ihrem nicht überragenden Potential im Kader auch bis auf Weiteres hoffen. Dennoch waren sie in der Königsklasse 2019/20 eine Bereicherung. Allein schon durch die Tatsache, dass sie als erste deutsche Mannschaft in den letzten zehn Jahren in die K.o.-Phase kamen, die nicht entweder Bayern München oder Borussia Dortmund hiess.

Telegramm

Leipzig – Paris Saint-Germain 0:3 (0:2)

Lissabon. – SR Kuipers (NED). – Tore: 13. Marquinhos (Di Maria) 0:1. 42. Di Maria (Neymar) 0:2. 56. Bernat (Di Maria) 0:3.

Leipzig: Gulacsi; Klostermann (82. Orban), Upamecano, Mukiele; Laimer (62. Halstenberg), Kampl (64. Adams), Sabitzer, Angeliño; Olmo (46. Schick), Nkunku (46. Halstenberg); Poulsen.

Paris Saint-Germain: Rico; Kehrer, Kimpembe, Thiago Silva, Bernat; Herrera (83. Verratti), Marquinhos, Paredes (83. Draxler); Di Maria (87. Sarabia), Mbappé (86. Choupo-Moting), Neymar.

Bemerkungen: Leipzig ohne Mvogo (Ersatz), Konaté und Hartmann (beide verletzt). Paris Saint-Germain ohne Navas (verletzt). 6. Schuss von Neymar an die Aussenseite des Pfostens. 44. Freistoss von Neymar an den Pfosten. Verwarnungen: 45. Kimpembe (Foul). 61. Laimer (Foul). 79. Poulsen (Reklamieren).

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