Borussia Dortmunds Abwehrspieler Nico Schlotterbeck grätscht seinem Gegenspieler rüde in die Beine. Für die Aktion sieht der Deutsche nicht mal die Gelbe Karte. Für Schiri-Experte Urs Meier wäre ein Platzverweis hingegen zwingend gewesen.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Im Viertelfinal-Hinspiel zwischen Atlético Madrid und Borussia Dortmund (2:1) kommt es zu einem Duell zwischen Nico Schlotterbeck und Atléticos Marcos Llorente.
- Dabei grätscht der BVB-Verteidiger seinen Gegenspieler rüde um – und wird nicht einmal verwarnt.
- Für Schiri-Experte Urs Meier ist die Szene gleich aus mehreren Gründen unverständlich, wie er im Studio bei blue Sport festhält.
66 Minuten sind im Wanda Metropolitano gespielt, als BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck in die Beine von Atléticos Marcos Llorente grätscht und ihn oberhalb des Knöchels trifft. Schiedsrichter Marco Guida unterbricht das Spiel, ganz zum Unverständnis der Dortmunder Spieler, die beim Unparteiischen heftig reklamieren.
Der frühere Spitzenschiedsrichter Usr Meier findet im Studio bei blue Sport klare Worte für die Aktion. Er zeigt sich einerseits überrascht, dass es nur einen indirekten Freistoss gibt. «Das gibt man bei einem gefährlichen Spiel ohne Körperkontakt», wundert sich der Aargauer. Nach dem Studium der Zeitlupe kommt für Meier aber nur ein Resultat infrage: «Das ist eine Rote Karte.»
Genau nach solchen Fouls soll heutzutage zwingend ein Platzverweis folgen. «Davon sind inzwischen auch schon ganz viele verteilt worden», erläutert der 65-Jährige. «Dass der VAR da nicht eingreift, überrascht mich auch», meint Meier.
Mit einem Mann weniger und beim Stand von 0:2 wäre die Lage für die Gäste noch düsterer gewesen. In nummerischer Gleichzahl kann Joker Sébastien Haller aber mit dem Anschlusstreffer in der 81. Minute die Ausgangslage für seine Mannschaft markant verbessern.
Schlotterbeck über Frage zu vergebener Chance verärgert
Schlotterbeck war erst kürzlich in den Schlagzeilen. Beim letzten Bundesliga-Spiel gegen Stuttgart kassierte der BVB eine empfindliche Niederlage. Im Anschluss an das 0:1 zeigte sich der deutsche Nationalspieler (11 Länderspiele) verärgert auf Nachfragen zu einer von ihm vergebenen Grosschance.
«So eine Frage zu stellen ...», meinte der 24-Jährige zu Interviewpartner Patrick Wasserziehr vom Sender Sky und mutmasste, sein Gegenüber habe nie Fussball gespielt. «Ich weiss, dass ich ihn machen muss», so Schlotterbeck. Zum Ende des Interviews sagte Schlotterbeck: «So ist der Fussball, es ist ein Fehlerspiel, in dem Moment habe ich den Fehler begangen.»