Machtdemonstration Triple, wir kommen – wer soll diese Bayern jetzt noch aufhalten?

Tobias Benz, Lissabon

15.8.2020

Lewandowskis Bayern überrollten Messis Barcelona am Freitagabend.
Lewandowskis Bayern überrollten Messis Barcelona am Freitagabend.
Bild: Getty

Gemäss Trainer Hansi Flick wollten die Münchner am Freitagabend gegen Barcelona lediglich ein Zeichen setzen. Stattdessen zertrümmerten sie jegliche Hoffnungen der Konkurrenz auf die Champions-League-Krone. 

Was für ein Spiel! Der FC Bayern München prügelt das grosse Barcelona mit 8:2 aus dem Estádio da Luz in Lissabon und zieht ins Halbfinal der Champions League ein. 8:2! Auf ein solches Resultat könnten die Bayern auch gegen einen Dorfklub im Cup zurecht stolz sein. Aber der Gegner am Freitagabend war nicht etwa Grün-Weiss Steinhausen, sondern die Blaugrana aus Barcelona, angeführt vom sechsfachen Weltfussballer Lionel Messi.

Die Bayern sind in Portugal auf Triple-Mission. Volldampf nach vorne lautet die Ansage des Münchner Schnellzugs schon beim Anpfiff am Freitag, und mit jeder Minute, die verstreicht, steigert sich das Flick-Kollektiv immer mehr in eine Art wilde Besessenheit hinein. Barcelona auf der anderen Seite stolpert hoffnungslos von Gegentor zu Gegentor, bis Setiens Truppe irgendwann so weichgeklopft ist, dass sie nur noch Begleitschutz leistet. Aber der deutsche Meister kennt keine Gnade. «Weiter, weiter», hallt es auch noch in der 90. Minute beim Stand von 8:2 durch das menschenleere Rund. Es macht ein bisschen Angst.

Eine sportliche Marslandung

Die Katalanen können einem zu diesem Zeitpunkt nur noch leid tun. Auf einer solch grossen Bühne von elf in grau gekleideten Berserkern vermöbelt zu werden, ist niemandem zu wünschen. Als Schiedsrichter Damir Skomina dann endlich Nachsicht zeigt und der Prügelei mit dem Schlusspfiff ein Ende setzt, zieht Manuel Neuer nicht ohne Grund den Vergleich zum legendären 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien. «Da kommen einem solche Spiele wieder in den Sinn», meint der Bayern-Keeper mit einem leichten Schmunzeln.

Sie hätten ein Zeichen setzen wollen, sagt auch Hansi Flick. «Wir wollten zeigen, dass hier nicht viel zu holen ist», sagt der 55-Jährige und wirkt dabei wie ein Schulhof-Rabauke, der seine Kräfte nicht einzuschätzen weiss. Von einem Zeichen zu sprechen wäre nach der 8:2-Ohrfeige nämlich eine schamlose Untertreibung. Was die Bayern boten, lässt sich eher mit einer sportlichen Marslandung vergleichen – einem Statement vom Allerfeinsten.

Keine Mannschaft wird an diesem Final-8-Turnier gegen den deutschen Meister antreten wollen. Nicht Manchester City und auch nicht Paris Saint-Germain. Von Leipzig und Lyon ganz zu schweigen. Aber so ist das eben in der Champions League, wer gewinnen will, muss die Besten schlagen. Nur wird das dieses Jahr keinem gelingen.

Bayern demontiert Barça und siegt mit 8:2

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