Vor dem Rückspiel gegen Real Madrid im Viertelfinal der Champions League erläutert Chelsea-Coach Thomas Tuchel, warum für seinen Klub die Aufholjagd nach der 1:3-Pleite besonders schwierig ist.
Das Hinspiel zwischen den beiden Fussball-Giganten ging ganz klar an die Gäste aus Spanien. Held des Spiels war Karim Benzema, dem formstarken Franzosen gelang gleich ein Dreierpack. Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken kann das Team von Carlo Ancelotti gelassen ins zweite Duell steigen.
Di 12.04. 19:55 - 01:00 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Real Madrid CF - Chelsea FC
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Selbst Chelseas Trainer Thomas Tuchel hält ein Weiterkommen mit dieser Hypothek für unwahrscheinlich. Trotzdem werde sein Team alles geben, um das Unmögliche zu schaffen. «Wir haben nicht gerade die besten Chancen, wenn man das Hinspiel-Ergebnis betrachtet, den Wettbewerb, unseren Gegner und das Stadion», hielt Tuchel vor dem Rückspiel in Madrid (um 21 Uhr exklusiv auf blue TV) fest. «Aber unser Einsatz richtet sich nicht danach, wie die Chancen auf ein Ergebnis sind.»
Seine Mannschaft, die am Wochenende mit 6:0 bei Southampton gewonnen hatte, müsse sich im Bernabeu selbst übertreffen, fordert er. Nur dann sei vielleicht noch etwas möglich für die Blues. «Es ist unwahrscheinlich, aber es ist es wert, es zu versuchen. Und versuchen bedeutet, dass wir alles geben und bis an unser äusserstes Limit gehen», so der Deutsche. Sein Fazit: «Es ist erlaubt zu träumen, manchmal ist es wichtig, sich Dinge vorzustellen und davon zu träumen.»
Der 48-Jährige fand dann aber ganz reale Gründe, warum die Aufholjagd so schwierig werden wird. Körperlich habe Chelsea einen Nachteil gegenüber Real Madrid, meint Tuchel. «Nicht fünf Auswechselspieler einsetzen zu können hat uns geschadet.» Während die Spanier in der aktuellen Meisterschaft fünfmal wechseln durften, haben die Engländer in dieser Saison nur drei Wechselmöglichkeiten. Damit seien seine Spieler einer höheren Belastung ausgesetzt gewesen, moniert er.
«Wir spielen in der anspruchsvollsten Liga überhaupt. Wir bestreiten die meisten Spiele während der Saison und im ganzen Jahr 2022, sodass es nicht immer einfach ist, ein körperbetontes Spiel zu spielen.» Tuchel resümiert: «Wir sind eine Mannschaft, welche die Physis, die Spritzigkeit, die Bereitschaft und den Einsatz braucht, um eine besondere Mannschaft zu sein.»
Ein kleiner Trost bleibt Tuchel, falls der amtierende Champions-League-Sieger tatsächlich heute ausscheiden sollte. Die Premier League hat kürzlich angekündigt, dass auch bei ihnen ab nächster Saison fünf Auswechslungen erlaubt sein werden.
Aufgrund der Corona-Pandemie waren schon während der Saison 2019/20 fünf Wechsel möglich, allerdings stimmten die Vereine später dann gegen eine Verlängerung der Massnahme über die Saison hinaus, obwohl die fünf Wechselmöglichkeiten in den anderen europäischen Topligen beibehalten wurden. Vor allem die kleineren Klubs in England waren gegen fünf Auswechslungen, weil sie darin einen Vorteil für die Topvereine sahen.