Einen Gewinner gibt es im ersten Teil des Champions-League-Klassikers zwischen dem FC Bayern und Real Madrid nicht – aber einen grossen Verlierer: Minjae Kim. Tuchel rügt das Abwehrverhalten.
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- Das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid endet 2:2.
- Minjae Kim, der bei den Bayern für den verletzten Matthijs de Ligt in die Innenverteidigung rückte, war bei den beiden Gegentoren der Hauptschuldige.
- Trainer Thomas Tuchel spart nach der Partie nicht mit Kritik am Südkoreaner, sagt aber auch: «Da muss er durch, das passiert – und weiter geht's.»
In der ersten Halbfinal-Runde zwischen dem FC Bayern und Real Madrid gibt es keinen Gewinner – aber einen grossen Verlierer.
Minjae Kim ist beim 2:2 im Champions-League-Klassiker zwischen dem deutschen und dem spanischen Rekordmeister bei beiden Real-Toren von Vinicius Junior der Hauptschuldige. «Er war zweimal zu gierig», rügt Trainer Thomas Tuchel den Abwehrhünen aus Südkorea.
Der Ausfall des am Knie verletzten Niederländers Matthijs de Ligt hat fatale Folgen. Der 27 Jahre alte Kim rückt für de Ligt ins Abwehrzentrum. Beim 0:1 lässt er sich von Vinicius und von Passgeber Toni Kroos überraschen. «Die Gegenbewegung darf Minjae so nicht machen. Er war im vollen Sprint vor dem Pass von Kroos. Das ist zu einfach», schildert Tuchel.
«Er will zu viel in den Aktionen»
Beim späten 2:2 von Vinicius verschuldet Kim dann den Elfmeter mit einem plumpen Foul an Real-Angreifer Rodrygo. «Beim zweiten Fehler hat er keine Not, das so aggressiv zu verteidigen», kritisiert Tuchel: «Er will zu viel in den Aktionen und wir werden von Reals Qualität bestraft.»
Kim hatten die Bayern im vergangenen Sommer für fast 50 Millionen Euro Ablöse vom SSC Neapel verpflichtet. In Neapels Meistersaison wurde er als bester Abwehrspieler in Italiens Serie A ausgezeichnet und wurde anerkennend als «Abwehrmonster» bezeichnet. Dieses Gütesiegel verdient er sich in seiner ersten Bayern-Saison nicht.
Neuer spricht Mut zu
«Da muss er durch, das passiert – und weiter geht's», sagt Tuchel. «Wir haben schon mit ihm geredet», berichtet Captain Manuel Neuer über eine Fehleranalyse mit Kim in der Kabine. «Uns passieren Fehler, das gehört zum Fussball dazu. Aber wir haben ihn auch aufgefangen», so Neuer. Tuchel wird aber hoffen, dass de Ligt möglichst bis zum Rückspiel in Madrid in der kommenden Woche fit wird und im Bernabeu-Stadion wieder neben dem gesetzten Eric Dier verteidigen kann.
Kroos bleibt nach Geniestreich bescheiden
So sehr man Kim für seinen Stellungsfehler vor dem 0:1 kritisieren kann, so sehr kann man auch Assistgeber Toni Kroos für seinen Geniestreich loben. Der deutsche Nationalspieler hat seinen Zuckerpass aber nicht als besondere Einzelleistung wahrgenommen.
«Ich weiss natürlich, dass Vini den Ball lieber in den Raum hat als in den Fuss», sagt Kroos über die Szene zum zwischenzeitlichen Führungstor der Königlichen. «Dann macht er die Bewegung. Er macht mir den Pass eigentlich einfach mit seinem Laufweg.» Das Remis sei «einigermassen leistungsgerecht», meint Kroos.
