In der Türkei trifft der FC Basel in der Conference League auf Trabzonspor. blue Sport Kommentator Beat Signer schätzt die Lage vor dem Sechzehntelfinal-Hinspiel ein.
Nach den schwierigen letzten Wochen im Liga-Alltag folgt für den FC Basel mit dem Beginn der K.o.-Phase in der Conference League eine willkommene Abwechslung. Eigentlich. Beim Auswärtsspiel gegen Trabzonspor verkommt der Fussball aber zur absoluten Nebensache. Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien, bei denen mehr als 40'000 Menschen ums Leben kamen, ist die Freude auf das Europacup-Abenteuer auch bei den Baslern getrübt.
blue Sport Kommentator Beat Signer wird das Sechzehntelfinal-Hinspiel vor Ort kommentieren. Im Vorfeld der Partie sagt er: «Das wird ein ganz spezielles Spiel für den FC Basel in der Türkei. Fussball ist hier im Moment nicht Priorität, sondern Nebensache. Der Grund ist tragisch.»
Die Folgen der Erdbeben-Katastrophe bestimmen auch in Trabzon den Alltag, auch wenn die Stadt im Nordosten der Türkei nicht direkt vom Unglück betroffen war. «Aber die Gedanken der Leute sind bei den Opfern und Hinterbliebenen, und nicht bei einem Europacup-Spiel ihres Lieblingsklubs», sagt Signer.
Kein Jubel bei Toren erwartet
Aus Pietätsgründen sind praktisch alle Sportpartien in der Türkei zurzeit ausgesetzt. Das Spiel zwischen Trabzonspor und Basel wird das einzige sein, das bis anfangs März stattfinden wird.
«Das macht es für den FCB nicht einfacher, hier anzutreten», meint der Kommentator. «Das Stadion wird voll sein, es soll Solidaritätsbekundungen geben, ruhig sein im Stadion und bei Toren nicht gejubelt werden. Der gesamte Ticketerlös des Spiels geht an die Opfer des Erdbebens.»
Auch aus sportlicher Sicht ist es sehr schwierig, dieses Hinspiel einzuschätzen. Nicht nur, weil sich der FCB zuletzt im ersten Spiel unter Interimscoach Heiko Vogel (3:1-Sieg gegen Sion) von seiner starken Seite präsentieren konnte. Viel mehr wegen der Türken, deren Ligabetrieb zurzeit ruht. Signer: «Es ist nicht voraussehbar, in welcher Verfassung das Heimteam heute auflaufen wird.»
Fakt ist, dass Trabozonspor sehr heimstark ist und in dieser Saison zuhause noch kein Spiel verloren hat (15 Siege, 4 Remis). Selbst in der Europa League konnten Roter Stern Belgrad, Ferencváros und Monaco im Şenol Güneş Stadium geschlagen werden.
Kann Trabzonspor seine Heimstärke auch in diesem Spiel, auf das sich keiner so richtig zu freuen scheint, unter Beweis stellen? Du erfährst es ab 18.15 Uhr live bei blue Sport.