Ins Nizza-Stadion durften die Fans des FC Basel nicht, trotzdem waren sie irgendwie da. Gefeiert haben die FCB-Anhänger den Einzug in den Conference-League-Halbfinal schliesslich nicht in Südfrankreich, sondern in Italien.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach einem kurzfristigen Entscheid der Behörden durften die Fans des FC Basel beim Viertelfinal-Rückspiel in der Conference League in Nizza nicht ins Stadion.
- Die FCB-Fans verliessen die Stadt daraufhin und feierten den Halbfinal-Einzug schliesslich in der italienischen Stadt Sanremo.
- Basel gewann das Spiel mit 2:1 nach Verlängerung und trifft im Halbfinal auf die AC Fiorentina.
Sanremo ist nicht gerade als Fussball-Stadt bekannt. Doch in der Nacht auf Freitag verwandelt sich die Küstenstadt am Mittelmeer mit knapp 50'000 Einwohnern in ein Meer voller Fussballfans. Nicht wegen des heimischen Klubs Sanremese Calcio, der gerade einmal in der Serie D spielt. Sondern wegen des FC Basel.
Nach dem kurzfristigen Entscheid der Behörden in Nizza, die FCB-Fans beim Viertelfinal-Rückspiel in der Conference League aus dem Stadion auszusperren, verabschiedeten sich die bereits nach Südfrankreich gereisten Basler Anhänger und verschoben Richtung Italien.
Bereits vor dem Spiel zogen die FCB-Fans durch die Innenstadt von Sanremo und stimmten halt da ihre Lieder an.
Als nach dem 2:1-Sieg in der Verlängerung der Halbfinal-Einzug des FCB feststand, gab es auf dem Piazza Borea d’Olmo in der Innenstadt, wo die Anhänger das Spiel per Public Viewing verfolgen konnten, kein Halten mehr. Um Mitternacht wurden Lieder gesungen, Fahnen geschwenkt, Pyros gezündet. Bilder, die man normalerweise nach einem FCB-Meistertitel auf dem Barfüsserplatz sieht.
Für Ärger sorgten die FCB-Anhänger übrigens nicht. Wie der italienische Journalist Massimiliano Ambesi auf Instagram schreibt, haben die Fans schon vor dem Abpfiff damit begonnen, die konsumierten Flaschen und Dosen zu entsorgen und den Platz zu säubern: «Den Basler Fans gebührt ein grosser Applaus, denn sie waren die Protagonisten eines seltenen Zeugnisses von grosser Höflichkeit, Respekt vor anderen und echten Fans.»
Rein symbolisch waren die FCB-Fans auch im Stadion Allianz Riviera in Nizza anwesend. Immer wieder war ein rotblaues Trikot mit der Nummer 12 – stellvertretend für die Fans als 12. Mann – zu sehen. Ob vor dem Spiel bei einem Teamfoto, nach dem Ausgleich der Basler kurz vor Ende der regulären Spielzeit oder bei den Jubelbildern nach dem Schlusspfiff.
Und auch bei Taulant Xhaka, der sich nach dem grossen Coup das Trikot vor dem Interview mit blue Sport überstreifte. Xhaka: «Jedem Spieler war bewusst, dass die Fans heute nicht dabei sein konnten. Aber wir wollten für die Fans alles geben, ich glaube, das hat man auch gespürt. Ich hoffe, wir konnten ihnen eine Freude machen.» Das ist den FCB-Profis definitiv gelungen.