Während des Conference-League-Finals erlitt Florenz-Captain Cristiano Biraghi durch Becherwürfe eine Platzwunde am Kopf. Schiri-Experte Adrien Jaccottet sagt, wieso die Partie trotzdem fortgesetzt wurde.
Gut 30 Minuten sind im Final der Conference League zwischen der Fiorentina und West Ham United gespielt, als Cristiano Biraghi vor der Ausführung eines Eckballs von englischen Fans mit einem Becher getroffen wird. «Es war ein gravierender Vorfall. Der Spieler hat geblutet, er wurde schwer am Kopf getroffen», beschreibt Schiedsrichter-Experte Adrien Jaccottet die Szene im Gespräch mit blue Sport.
Partie aus kommerziellen Gründen fortgesetzt?
Nach einer kurzen Unterbrechung wird die Partie fortgesetzt, glücklicherweise kann auch Biraghi mit Verband weiterspielen. Doch hätte der Zwischenfall nicht Konsequenzen haben müssen? «Warum man nicht abgebrochen hat, kann man nur mit kommerziellen Gründen erklären. Es ist ein Final, ein grosser europäischer Klub-Wettbewerb», vermutet Jaccottet und macht klar: «Es braucht da relativ viel, dass man ein solches Spiel abbricht.»
Für Jaccottet trägt auch das Verhalten des getroffenen Fiorentina-Captains dazu bei, dass der Final über die Bühne gebracht werden kann – auch wenn das nicht so sein sollte. «Grundsätzlich darf die Reaktion des Spielers nicht beeinflussen, wie man damit umgeht. Auf der anderen Seite ist es toll, wenn sich ein Spieler so fair und sportlich verhält, die Faust im Sack macht und weiterspielt», so Jaccottet. «Das hat sicher geholfen, das Spiel weiterzuführen und die Emotionen zu kanalisieren.»
Schlussendlich wird Biraghi für sein Verhalten aber nicht belohnt. Jarrod Bowen schiesst West Ham mit seinem Tor in der 90. Minute zum Sieg und zum Conference-League-Titel.
