Conference-League-Final Kasami: «Olympiakos hat eine DNA wie Bayern München»

Sandro Zappella

29.5.2024

Pajtim Kasami: «Olympiakos ist ein Verein, den muss man erleben, um ihn zu verstehen.»

Pajtim Kasami: «Olympiakos ist ein Verein, den muss man erleben, um ihn zu verstehen.»

Pajtim Kasami machte 81 Spiele für Olympiakos Piräus. Vor dem Conference-League-Final schätzt er für blue Sport die Chancen der Griechen gegen die Fiorentina ein.

29.05.2024

Ex-Olympiakos-Spieler Pajtim Kasami spricht im Interview mit blue Sport über den Final der Conference League und erklärt, weshalb er die Griechen gegen Fiorentina in der Favoriten-Rolle sieht.

Sandro Zappella

29.5.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Im Final der Conference League trifft Olympiakos Piräus auf die AC Florenz.
  • Pajtim Kasami machte 81 Spiele für die Griechen und erklärt im Interview mit blue Sport, was die Mannschaft aus Athen auszeichnet und was den Verein so speziell macht.
  • Dass der Final im Stadion von AEK Athen, dem Rivalen von Olympiakos stattfindet, könnte aus Sicht von Kasami ein entscheidender Vorteil sein.

Sie sind mit Olympiakos zweimal Meister geworden, dazu einmal Pokalsieger. Würden Sie sagen, das war die schönste Zeit Ihrer Karriere?
Pajtim Kasami:
Es war sicherlich eine schöne und erfolgreiche Zeit, die bis heute noch in Erinnerung bleibt. Ich habe viel gelernt und durch die Titel wird man erfahrener. Das zeigt sich dann auch im weiteren Verlauf der Karriere.

Wie würden Sie den Klub beschreiben, was zeichnet Olympiakos aus?
Der Klub hat eine DNA, da geht es immer ums gewinnen. Es ist wie Bayern München in Deutschland. Grosse Stars und Spieler haben immer hier gespielt. Olympiakos ist ein grosser Verein in Europa, sie wurden 47 Mal griechischer Meister. Das ist eine Zahl, die alles sagt über den Verein.

Was bedeutet der Klub für die Fans?
Die Fans sind heissblütig und sehr emotional. Sie leben mit dem Verein mit. Es gibt viele Fans, die sprechen von morgens bis abends nur über den Verein. Athen hat sechs Millionen Einwohner, sicher die Hälfte davon sind Olympiakos-Fans. So kann man sich vorstellen, wie viel über den Verein geschrieben und gesprochen wird. 

Der Final der Conference League findet jetzt Stadion von AEK Athen statt. Das ist eine mega spezielle Situation.
Ja, sehr. Ich hoffe, dass es zu keinen Ausschreitungen kommen wird. In Athen geht man eigentlich nicht ins Viertel des Rivalen. Das sind Reviere, da geht man als Fan eines Rivalen nicht hin. Auswärts-Fans gehen in der Meisterschaft nicht an die Matches. Ich hoffe, Olympiakos kann den Pokal nach Hause nehmen, weit ist es ja nicht zum eigenen Stadion. 

Pajtim Kasami machte 81 Pflichtspiele für Olympiakos.
Pajtim Kasami machte 81 Pflichtspiele für Olympiakos.
imago/ANE Edition

Was ist dir speziell geblieben aus deiner Zeit aus Griechenland?
Ich denke an mein erstes Spiel in der Champions League gegen Atlético Madrid, das haben wir 3:2 gewonnen. Das war ein Erlebnis, eine Atmosphäre im Stadion, die ich selten erlebt habe in meiner Karriere. Ich bin aus der englischen Premier League in diese Kultur gekommen, mit diesen heissblütigen Fans. Das zweite ist mein erstes Champions-League-Tor, das war in der zweiten Saison beim 1:0-Sieg gegen Juventus. Das sind Momente, welche die ganze Karriere in Erinnerung bleiben und die dich auch stolz machen, die Leute sprechen noch bis heute darüber. Es ist ein sehr spezieller Verein. Man muss es mal erleben im Stadion, dann kann man es erst richtig verstehen.

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Auf dem Weg in den Final hat Olympiakos unter anderem Fenerbahce und auch Aston Villa ausgeschaltet. Was macht die Mannschaft so stark?
Ja, sicherlich mal der Teamspirit, den sie haben. Aber auch die Unberechenbarkeit, die sie individuell haben mit Ayoub El Kaabi und Daniel Podence. Ich bin nicht so überrascht, dass sie es bis in den Final geschafft haben, weil sie so viel Erfahrung haben. Ich traue ihnen zu, dass sie die Conference League gewinnen können.

Warum treten sie für dich im Final als Favorit an?
Ja, nur schon, weil sie in Athen spielen und ein Heimvorteil haben. An einem anderen Ort hätte ich gesagt, es ist 50:50, aber mit dieser Ausgangslage haben sie einen Vorteil, der den Spielern nochmals einen Push geben kann. Dass das Spiel nicht im eigenen, sondern im Stadion des Rivalen stattfindet, kann ihnen nochmals eine Extra-Motivation geben, den Pokal nach Hause zu nehmen.

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