Für den FC Basel und den gesamten Schweizer Fussball geht es heute Abend gegen Fiorentina um viel. Pascal Zuberbühler spricht über die elektrisierende Stimmung, Stürmer-Schreck Artur Cabral und die Basler Chancen.
Der FC Basel besitzt nach dem unerwarteten 2:1-Sieg im Halbfinal-Hinspiel der Conference League gegen Fiorentina am Donnerstag exzellente Chancen, als erstes Schweizer Team in den Final eines europäischen Wettbewerbs einzuziehen. Eine einmalige Gelegenheit, Schweizer Fussballgeschichte zu schreiben.
Beim FCB hat man zuletzt alles auf diesen Abend ausgerichtet. Die meisten Stammspieler wurden am Wochenende in der Meisterschaft geschont oder kamen nur zu Teileinsätzen, was ein Indiz dafür ist, dass der Fokus der Basler derzeit darauf liegt, den Coup aus der Vorwoche zu wiederholen und sich mit den bestmöglichen Kräften einen Platz im Final vom 7. Juni in Prag zu sichern.
Jetzt ist Cleverness gefordert
Doch wie stehen die Chancen für die Basler? Das wollten wir auch von unserem blue Sport Experten Pascal Zuberbühler wissen. «Das Wichtigste ist die Einstellung», meint der frühere Nati-Goalie. Ganz unabhängig davon glaubt Zubi aber auch, dass allein der mögliche Finaleinzug und die geschichtsträchtige Wirkung «ungeahnte Kräfte bei den Spielern» auslösen wird. Erst recht, weil die ganze Stadt in einem Ausnahmezustand sein wird. «Der Kessel wird brennen.»
«Jetzt müssen die Spieler genau gleich konzentriert und fokussiert in die Partie rein, wie sie es schon im Hinspiel getan haben», führt Zuberbühler weiter aus. «Von Beginn weg hat jeder für den anderen gekämpft, sie standen sicher in der Verteidigung und haben Fiorentina dadurch kaum Chancen gewährt. Jetzt geht es darum, den Sack zuzumachen und dafür braucht es Cleverness.»
Wie bändigt der FCB Cabral?
Das bedeutet auch, dass der FCB heute ein Mittel gegen den früheren Mannschaftskollegen Artur Cabral findet. Im Hinspiel war er für den Treffer der Fiorentina verantwortlich. Trotzdem stellt der Stürmer aus Sicht von Zubi keine grosse Gefahr dar. «Er soll nur von Anfang an spielen. Ich bezweifle, dass er sich vor seinem ehemaligen Publikum so zerreissen wird.»
Auch im Hinspiel überzeugte Cabral Zubi nicht auf ganzer Linie: «Beim Tor stand er am richtigen Ort, aber sonst hat man ihn vor allem in der zweiten Halbzeit praktisch nicht gesehen. Er hat auch angefangen, die Hände zu verwerfen, wie man es schon früher von ihm kannte. Viele negative Emotionen.»
Diese braucht der FCB nicht. Heute soll die ganze Fussball-Schweiz zusammenstehen. Nur dann kann Geschichte geschrieben werden. Eine weitere magische Nacht und dann würde nur noch der Final den FCB vom ganz grossen Coup trennen.