Ambri-Piotta gewinnt bei seiner zweiten Teilnahme erstmals den Spengler Cup in Davos.
Ambri setzte sich in der Endausmarchung mit 2:1 durch. Dario Bürgler und Eigengewächs Inti Pestoni als Siegtorschütze waren für die Leventiner erfolgreich. Goalie Janne Juvonen imponierte im Penaltyschiessen mit mehreren Paraden.
Ambri-Piotta verdiente sich den Triumph und den vierten Sieg im vierten Spengler-Cup-Spiel von 2022 mit seiner Unnachgiebigkeit und Hingabe. Die Leventiner agierten diszipliniert, entschlossen und mit viel Biss in den Zweikämpfen.
Alex Formenton imponierte bei Ambri mit einem Über- und Unterzahltor in den ersten beiden Dritteln. In Unterzahl zu Beginn des Mitteldrittels schloss der Kanadier eine eindrucksvolle Einzelleistung aus spitzem Winkel backhand ab. Es waren die Treffer Nummer 2 und 3 des 23-jährigen Stürmers, nachdem er bereits im Eröffnungsspiel gegen Örebro (5:2) das erste Tor im diesjährigen Traditionsturnier erzielt hatte.
Sparta Prag hatte in der regulären Spielzeit zweimal ausgleichen können und dadurch für das erste Nachsitzen am diesjährigen Spengler Cup gesorgt. Mit Prags Jan Buchtele und Ambris Spengler-Cup-Topskorer Michael Spacek standen sich im Final übrigens zwei Cousins gegenüber. Bei Prag stand zudem Jakub Kovar im Tor, der in der letzten Saison Playoff-Finalist mit den ZSC Lions war.
Der wohl grösste Erfolg in Ambris Klubgeschichte
Seit Einführung des Modus mit sechs Teams (2010) und einer zweiten Schweizer Beteiligung konnte ausser Davos aus der National League lediglich Genève-Servette den Spengler Cup gewinnen können (2013 und 2014).
Mit dem Spengler-Cup-Sieg feierte Ambri-Piotta wohl den prestigeträchtigsten Titel seiner Klubgeschichte. Über den sportlichen Wert des Traditionsturniers in der Altjahreswoche darf gestritten werden. Doch die generierte Aufmerksamkeit ist über die Landesgrenzen hinaus beträchtlich.
Ambris Cupsieg (1962) sowie um die Jahrtausend-Wende zwei Continental-Cup-Triumphe und der Gewinn des europäischen Super-Cups gegen den damaligen russischen Meistercup-Gewinner Metallurg Magnitogorsk waren ebenfalls bemerkenswert. Am Schweizer Meistertitel schnupperte der Nordtessiner Dorfklub zudem im Playoff-Final von 1999 gegen den Kantonsrivalen Lugano (1:4 in der Serie).
Als Gewinner des 94. Spengler Cups erhält Ambri-Piotta automatisch eine Einladung für die Altjahreswoche 2023, in welcher das Traditionsturnier seinen 100. Geburtstag feiern wird.