Lian Bichsel wird im NHL-Draft in Montreal wie erwartet in der ersten Runde gezogen. Die Dallas Stars wählen den 18-Jährigen als Nummer 18.
Der Solothurner ist erst der dritte Schweizer Verteidiger, der in der ersten Runde berücksichtigt wurde. Zuvor war diese Ehre einzig Mirco Müller (2013 ebenfalls als Nummer 18) und Luca Sbisa (2008 als Nummer 19) vorbehalten. Insgesamt ist Bichsel der zehnte Schweizer Erstrunden-Draft, der erste seit 2017, als Nico Hischier als Nummer 1 berücksichtigt worden ist. Die Freude bei Bichsel war riesig. «Es ist eine grossartige Nacht», sagt er in einer ersten Reaktion. Er ist sich aber bewusst, dass der grosse Teil der Arbeit noch folgt.
Bichsel debütierte am 15. Dezember 2020 im Alter von 16 Jahren bei Biel in der National League. In der damaligen Saison stand er viermal im Aufgebot der ersten Mannschaft der Seeländer. Dennoch entschied er sich, etwas Neues zu suchen. Letztendlich schloss er sich dem schwedischen Verein Leksand an, obwohl auch Nordamerika eine Option gewesen wäre.
Von 2008 bis 2017 wählten die Verantwortlichen der NHL-Franchisen nicht weniger als siebenmal einen Schweizer in der ersten Runde. Seither wurde einzig noch Janis Moser im vergangenen Jahr als Nummer 60 in den Top 100 gezogen. 2020 ging die Schweiz zum ersten Mal nach 2009 im NHL-Draft leer aus.
In Montreal wurde der Slowake Juraj Slafkovsky, der im Februar an den Olympischen Spielen in Peking dank sieben Toren in sieben Spielen zum MVP gekürt worden war, von den Canadiens als Nummer 1 gezogen. Dahinter folgte mit Verteidiger Simon Nemec (New Jersey Devils ein weiterer Slowake. Insgesamt wurden 16 Europäer in der ersten Runde berücksichtigt, also genau die Hälfte. Der Kanadier Shane Wright, den viele Experten als Top-Draft sahen, wurde erst als Nummer 4 von den Seattle Kraken gezogen.