Biel-Coach Leuenberger sauer auf Schiedsrichter: «Das ist nervig und regt mich auf»

SDA

5.4.2021 - 21:07

Am Ende von – je nach Klub – 48 bis 52 Spielen entscheiden am Ostermontag Zentimeter und Sekundenbruchteile über die direkte Qualifikation für die Playoff-Viertelfinals.

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Nicht ganz überraschend sorgen Genève-Servette (5:2 gegen Lugano) und die ZSC Lions (5:2 in Langnau) am Ostermontag schnell für klare Verhältnisse. Spannung kommt nur in Zug auf, wo es Biel in den Händen hat, selber den 6. Platz zu verteidigen, direkt in die Playoff-Viertelfinals einzuziehen und die Genfer in die Achtelfinals zu verbannen. Am Ende fehlen ein paar Zentimeter (bei einem Pfostenschuss von Toni Rajala) und ein paar Hundertstelsekunden, weil der Schiedsrichter beim vermeintlichen Führungstreffer der Bieler im Schlussdrittel abpfeift, obwohl Zugs Goalie Leonardo Genoni den Puck nicht unter Kontrolle hat und ins Tor gleiten lässt. Schlussresultat: 3:1 für den Qualifikationssieger, Rückfall auf Platz 7 des EHC Biel.

Das nicht gegebene Tor wurmt Biels Coach Lars Leuenberger nach dem Spiel sichtlich. Der Schiedsrichter sei nicht gut gestanden, habe man ihm erklärt. «Dann soll er eben einen besseren Winkel finden, um die Szene zu sehen», sagt er. «Das ist nervig und regt mich auf. Denn ich habe das Gefühl, wir hätten dieses Tor für unseren Effort verdient gehabt.»

Am Ende nützt den Bielern deshalb die Aufholjagd vom Samstag in Genf (vom 0:1 zum 5:1 in den letzten zweieinhalb Minuten) nichts mehr. «Das Glück, das wir da hatten, hatten wir heute nicht.» Tatsächlich war es am Ende wohl Corona, das die Bieler die direkte Viertelfinal-Qualifikation kostete. Wegen der erneuten Quarantäne von Ende März verpassten sie vier Spiele. Angesichts ihrer guten Form – davor hatten die Bieler sechs von sieben Partien gewonnen – hätten sie gute Chancen gehabt, ihren Punkteschnitt noch zu verbessern.

Darüber zu hadern, machte aber keinen Sinn, betont Leuenberger. «Man findet immer Spiele, in denen man die nötigen Punkte vergeben hat. Wir gingen heute wie am Samstag 'all in', aber die anderen Mannschaften haben erneut nicht für uns gespielt.»

Servettes gelungene Reaktion

Das betrifft vor allem das zweitplatzierte und eigentlich formstarke Lugano, das in Genf bereits nach sechs Minuten 0:3 im Rückstand liegt und sich nicht mit letztem Einsatz gegen die für sie nicht relevante Niederlage stemmt. Die Freude bei den Grenats ist natürlich gross. «Nach den letzten drei Minuten gegen Biel wollten wir unbedingt eine Reaktion zeigen», erklärt Routinier Arnaud Jacquemet im Fernsehen SRF. «Wir wollten unseren Teil erledigen, und das ist uns gut gelungen.» Und sie erhielten die nötige Schützenhilfe von Zug.

Diese brauchen die ZSC Lions nicht. Sie wenden die Blamage eines Falles in die Achtelfinals im Emmental letztlich souverän ab. «Wir bekundeten die ganze Saison Mühe gegen Langnau, weil wir oftmals gegen sie zu wenig kompakt agierten», stellt Simon Bodenmann, Penalty-Torschütze zum 3:1, fest. Jubelstürme löst der 5. Platz in einer letztlich enttäuschenden Qualifikation in Zürich nicht aus, doch immerhin erhält man nun eine Woche Pause und muss nicht wie Biel (gegen Rapperswil-Jona) bereits am Mittwoch wieder antreten.