Eishockey Eine WM ohne die ganz grossen Namen

sda

12.5.2023 - 04:30

Die grossen Namen fehlen an der Eishockey-WM, die am Freitag in Tampere und Riga beginnt, fast gänzlich. Als Topfavorit geht der Gastgeber und Titelverteidiger Finnland ins Rennen.

Keystone-SDA, sda

Statt wie ursprünglich vorgesehen in St. Petersburg findet die WM wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine erneut in Finnland und Lettland statt. Die Ausrichter der Titelkämpfe von 2021 und 2022 sprangen ein.

Mit dem Ausschluss Russlands war die Teilnahme einiger Stars wie Alex Owetschkin zum Vornherein unmöglich. Auch sonst scheinen die Organisationen in Nordamerika – wohl auch wegen der Auswirkungen der Pandemie – zunehmend unkooperativer, wenn es um die Freigabe von Spielern geht. Dazu kommen hohe Versicherungssummen für die Verbände.

Namen wie Sidney Crosby, Nathan MacKinnon oder Elias Pettersson, die mit ihren Teams alle bereits aus den Playoffs ausgeschieden sind, sucht man deshalb vergeblich. Die Finnen und Tschechen beispielsweise haben – Stand jetzt – nur fünf NHL-Spieler im Kader, gleich viele wie aus der Schweizer National League, Schweden immerhin neun. Sogar die USA reisten mit elf Akteuren, die (noch) nicht in der NHL spielen, nach Finnland.

Finnland und Kanada als Top-Favoriten

Der Kreis der Favoriten ist nicht sehr gross. Dreimal in Folge hiess der WM-Final zuletzt Finnland (2 Siege) gegen Kanada (1), ein viertes Mal wäre keine grosse Überraschung. Mit dem 28. Titel würden die «Ahornblätter» vor Russland alleiniger Rekordhalter. Auch wegen Mikko Rantanen von den Colorado Avalanche, mit 55 Toren und 105 Punkten der mit Abstand produktivste NHL-Skorer unter den WM-Fahrern, führt der Weg zum Gold erneut über die Finnen. Schweden, das seit fünf Jahren auf eine Medaille wartet, der letztjährige Bronzegewinner Tschechien und vielleicht auch wieder einmal die Schweiz dürften die ersten Herausforderer sein.

Die Medaillenspiele am Finalwochenende über Pfingsten werden in der für die letztjährige WM erbauten, 200 Millionen Euro teuren und 13'500 Zuschauer fassenden Multifunktionsarena in Tampere ausgetragen.