Für die grosse Überraschung der Runde in der National League sorgt Aufsteiger Ajoie. Die Jurassier gewinnen in Zug mit 3:2 nach Verlängerung.
Biel ist weiter nicht zu stoppen. Trotz eines 0:2-Rückstandes nach 65 Sekunden feiern die Seeländer in Bern mit 4:3 nach Verlängerung den achten Sieg im achten Spiel. Die Bieler liegen nun vier Punkte vor Titelverteidiger Zug.
Vier Zähler hinter dem EVZ liegen die ZSC Lions, die das zuvor punktgleiche Lugano 4:2 bezwangen und zum dritten Sieg in Folge kamen. Neu Fünfter ist Fribourg-Gottéron, das in Genf gegen Servette 3:1 triumphierte und erstmals nach vier Niederlagen wieder gewann. Das sechstklassierte Davos setzte sich in Lausanne 5:2 durch, die Rapperswil-Jona Lakers siegten bei den SCL Tigers nach einem 0:2 mit 5:4. Es war für die nun siebtplatzierten St. Galler der dritte Erfolg in Serie.
Das spielfreie Ambri-Piotta fiel vom 5. in den 8. Rang zurück. Ajoie blieb trotz des Sieges Tabellenletzter.
Zug unterliegt Ajoie
Nachdem Titelverteidiger Zug am Dienstag in Lugano (2:3 n.V.) zum ersten Mal in dieser Saison verloren hatte, unterlag er nun auch gegen Aufsteiger Ajoie. Die Zuger mussten im fünften Heimspiel in der laufenden Meisterschaft zum dritten Mal in die Verlängerung, in der zum ersten Mal der Gast das bessere Ende für sich behielt. Ueli Huber gelang nach 88 Sekunden der Overtime das 3:2.
In der regulären Spielzeit waren die Zentralschweizer optisch klar überlegen gewesen, jedoch liessen sie gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste die notwendige Konsequenz vermissen. Zudem präsentierte sich Ajoies Goalie Tim Wolf (42 Paraden) in Topform.
Beide Tore für die Jurassier erzielte Jonathan Hazen, das erste nach 18 Sekunden im Mitteldrittel zum 1:0, das zweite in der 59. Minute zum 2:2. In den ersten fünf Partien war der Kanadier torlos geblieben. Anton Lander (30.) und Niklas Hansson im Powerplay (39.) zeichneten für die zwischenzeitliche Wende verantwortlich.
Fribourg siegt wieder
Im April zerstörte Servette die Titelträume von Fribourg-Gottéron. Die Genfer gewannen im Viertelfinal die Spiele zwei bis fünf – die letzten beiden zu Null. Im Duell am Freitag endete die Freiburger Torflaute gegen Servette bereits nach 123 Sekunden, das Tor erzielte Daniel Brodin. Der Schwede war ebenso zum ersten Mal in dieser Saison erfolgreich wie Mauro Jörg zum 2:0 (31.) und Verteidiger Dave Sutter (33.) zum 3:0.
Am Ende siegte Gottéron 3:1 und beendete damit eine vier Partien dauernde Niederlagenserie. Genau so oft hintereinander haben nun die Genfer verloren. Mehr als das 1:3 durch Valtteri Filppula, der in der 39. Minute im Powerplay erfolgreich war, brachten die Gastgeber nicht zu Stande.
Heimschwache Tigers
Die SCL Tigers bleiben vorderhand das schwächste Team vor heimischer Kulisse. Die Langnauer verloren auch das vierte Heimspiel – diesmal nach einer 2:0-Führung mit 4:5 gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
Langnau führte schon nach elf Minuten durch Goals von Jules Sturny und Flavio Schmutz mit 2:0. In der 19. Minute verkürzte der 22-jährige Yannick Brüschweiler für die Lakers auf 1:2. Für Brüschweiler war es das erste Tor in der National League. Jérémy Wick glich nach 23 Minuten mit einem Shorthander aus.
Im Schlussabschnitt wurde es turbulent: Fünf Tore fielen, vier davon in den letzten sechs Minuten. Nando Eggenberger mit seinem fünften Saisontreffer (zum 5:3) entschied die Partie zu Gunsten der Lakers, die mit fünf Niederlagen in die Saison gestartet waren, mittlerweile aber dreimal hintereinander gewonnen haben.
Bei den SCL Tigers hütete (noch) nicht der vom HC Davos verpflichtete Robert Mayer das Tor. Mayer dürfte am Samstag in Biel erstmals zum Einsatz kommen. Ivars Punnenovs, Langnaus nominelle Nummer 1, gab eine Woche nach der gegen Bern erlittenen Hirnerschütterung ein Comeback.
ZSC Lions mit drittem Sieg in Serie
Die ZSC Lions haben definitiv Fahrt aufgenommen. Die Zürcher feierten mit dem 5:2 gegen Lugano den dritten Sieg in Serie. Dabei haben sie 16 Tore geschossen.
Nachdem die Gastgeber in der 8. Minute nach einem Treffer von Giovanni Morini in Rückstand geraten waren, drehten sie die Partie im Mitteldrittel mit drei Toren. Den Ausgleich erzielte 93 Sekunden nach der ersten Pause NHL-Rückkehrer Yannick Weber, der zuvor einzig beim abgebrochenen Spiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers getroffen hatte.
Das 3:1 von John Quenneville fiel acht Sekunden vor dem Ende des zweiten Abschnitts im Powerplay. Der Kanadier traf in der 50. Minute auch zum 4:1. Quenneville war schon in der Partie zuvor bei den SCL Tigers (6:2) doppelt erfolgreich gewesen. Lugano hatte die ersten beiden Auswärtsspiele in dieser Saison gewonnen.
Biel macht aus 1:3 ein 4:3 – Achter Sieg für den EHC Biel
Der EHC Biel verlängert seine Siegesserie. Die Bieler gewinnen in Bern mit 4:3 nach Verlängerung auch das achte Meisterschaftsspiel der Saison.
Das Team von Antti Törmänen findet derzeit immer neue Wege zum Sieg. Schon in Rapperswil (6:4 nach 2:4) und daheim gegen Gottéron (4:3 nach Verlängerung nach 0:3 bis zehn Minuten vor Schluss) sahen die Seeländer wie Verlierer aus. Aber sie verlieren nicht.
Auch in Bern war es wieder so. Bis zur 49. Minute führte Bern mit 3:1. Der Schlittschuhclub Bern schien endlich in dieser Saison in Schuss zu kommen. Nach Siegen über Langnau (8:1) und Ajoie (6:0) wollten die Stadtberner ihren Fans beweisen, dass sie auch stärkste Gegner besiegen können.
An der Basis aller Berner Hoffnungen stand ein Blitzstart. Nach 65 Sekunden und Toren von Simon Moser (nach 31 Sekunden) und Tristan Scherwey führte der SCB bereits 2:0. Biels Keeper Joren von Pottelberghe, zuvor während 145 Minuten ohne Gegentor, musste die ersten zwei Schüsse auf sein Goal passieren lassen.
Aber die Bieler legten ihren Übermut ab. Eine Strafe gegen Ramon Untersander leitete die Wende ein. Tino Kessler (in Überzahl) und Damien Brunner glichen für Biel innerhalb von 72 Sekunden für Biel aus. In der Overtime spielte zuerst Bern Powerplay. Das Siegtor gelang indes Alexander Jakowenko in Überzahl.
Mit Matthias Trettenes (mit B-Lizenz vom HC La Chaux-de-Fonds) setzte Biel erstmals diese Saison fünf Ausländer ein. Biel darf diese Saison mit fünf Söldnern spielen, weil sie im Sommer Janis Moser in die NHL abgeben mussten.
Bern - Biel 3:4 (2:0, 0:1, 1:2, 0:1) n.V.
13456 Zuschauer. - SR Piechaczek/Fluri, Progin/Kehrli. - Tore: 1. (0:31) Moser (Untersander, Henauer) 1:0. 2. (1:05) Scherwey (Jeffrey, Conacher) 2:0. 32. Rathgeb (Lööv) 2:1. 46. Kahun (Untersander/Powerplaytor) 3:1. 49. (48:35) Kessler (Powerplaytor) 3:2. 50. (49:47) Brunner (Rathgeb) 3:3. 64. Jakovenko (Trettenes/Powerplaytor) 3:4. - Strafen: je 7mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Conacher; Brunner.
Bern: Wüthrich; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Henauer; Thiry, Colin Gerber; Pinana; Conacher, Jeffrey, Scherwey; Kast, Kahun, Moser; Fahrni, Daugavins, Jeremi Gerber; Sciaroni, Neuenschwander, Bader; Berger.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Stampfli, Forster; Schneeberger; Schläpfer, Trettenes, Rajala; Kessler, Sallinen, Hügli; Brunner, Karaffa, Künzle; Kohler, Froidevaux, Beglieri; Garessus.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Praplan und Ruefenacht (alle verletzt), Biel ohne Cunti, Fey, Haas, Hischier und Tanner (alle verletzt).
Zug – Ajoie 2:3 (0:0, 2:1, 0:1, 0:1) n.V.
6685 Zuschauer. – SR Stricker/Borga, Schlegel/Stalder. – Tore: 21. (20:18) Hazen (Schmutz, Devos) 0:1. 30. Lander (Klingberg) 1:1. 39. Hansson (Djoos/Powerplaytor) 2:1. 59. Hazen (Devos) 2:2 (ohne Torhüter). 62. Huber 2:3. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Ajoie. – PostFinance-Topskorer: Hansson; Frossard.
Zug: Hollenstein; Hansson, Stadler; Cadonau, Djoos; Schlumpf, Gross; Wüthrich, Kreis; Simion, Kovar, Herzog; Klingberg, Lander, Allenspach; Suri, Leuenberger, Bachofner; Hofer, Wüest, De Nisco.
Ajoie: Wolf; Pouilly, Birbaum; Rouiller, Eigenmann; Helfer, Hauert; Hazen, Devos, Schmutz; Macquat, Frossard, Huber; Rohrbach, Romanenghi, Bogdanoff; Frei, Ness, Schnegg.
Bemerkungen: Ajoie ohne Joggi (krank), Asselin, Gauthier-Leduc und Östlund (alle verletzt). Ajoie von 58:20 bis 58:23 ohne Torhüter.
ZSC Lions – Lugano 5:2 (0:1, 3:0, 2:1)
7657 Zuschauer. – SR Lemelin/Urban, Cattaneo/Huguet. – Tore: 8. Morini 0:1. 22. Weber (Krüger, Sigrist) 1:1 (ohne Torhüter). 34. Sigrist 2:1 (ohne Torhüter). 40. (39:52) Quenneville (Powerplaytor) 3:1 (ohne Torhüter). 50. Quenneville (Guebey, Malgin) 4:1 (ohne Torhüter). 56. Walker (Arcobello, Fazzini/Powerplaytor) 4:2. 60. (59:16) Malgin (Andrighetto/Powerplaytor) 5:2 (ohne Torhüter). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 6mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Roe; Fazzini.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Trutmann, Geering; Weber, Guebey; Phil Baltisberger; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Azevedo, Malgin, Quenneville; Sopa, Krüger, Sigrist; Aeschlimann, Schäppi, Pedretti.
Lugano: Schlegel; Alatalo, Riva; Nodari, Müller; Chiesa, Guerra; Wolf; Fazzini, Arcobello, Stoffel; Boedker, Herburger, Morini; Bertaggia, Thürkauf, Walker; Traber, Tschumi, Vedova.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Bodenmann, Morant, Riedi (alle verletzt) und Diem (krank), Lugano ohne Carr, Haussener, Josephs und Loeffel (alle verletzt). Lugano von 57:27 bis 58:13 ohne Torhüter.
Servette – Fribourg 1:3 (0:1, 1:2, 0:0)
4712 Zuschauer. – SR Hebeisen/Hungerbühler, Steenstra/Gnemmi. – Tore: 3. Brodin (Desharnais) 0:1. 31. Jörg (Sutter) 0:2. 33. Sutter (DiDomenico) 0:3. 39. Filppula (Tömmernes/Powerplaytor) 1:3. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Filppula; Mottet.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Maurer; Smons; Vouillamoz, Filppula, Winnik; Miranda, Vermin, Cavalleri; Moy, Jooris, Smirnovs; Antonietti, Berthon, Patry; Riat.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Dufner, Jecker; Brodin, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, DiDomenico; Bykow, Walser, Herren; Marchon, Bougro, Jörg; Rossi.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Mercier, Pouliot, Richard, Rod und Tanner (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Diaz (krank) und Kamerzin (verletzt). Genève-Servette ab 58:16 ohne Torhüter.
Lausanne – Davos 2:5 (2:2, 0:1, 0:2)
5001 Zuschauer. – SR Wiegand/Hürlimann, Wolf/Burgy. – Tore: 1. (0:40) Sekac (Barberio, Glauser) 1:0. 7. (6:50) Frehner (Bromé, Heinen) 1:1. 8. (7:18) Bertschy (Baumgartner, Sekac) 2:1. 14. Nygren (Corvi, Bromé/Powerplaytor) 2:2. 22. Stransky (Dominik Egli) 2:3. 49. Prassl (Ambühl/Powerplaytor) 2:4. 51. Simic (Prassl, Ambühl) 2:5. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lausanne, 3mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Riat; Ambühl.
Lausanne: Stephan; Heldner, Frick; Glauser, Barberio; Gernat, Marti; Arnold, Genazzi; Bozon, Bertschy, Baumgartner; Riat, Varone, Sekac; Jäger, Fuchs, Kenins; Krakauskas, In-Albon, Douay.
Davos: Senn; Nygren, Jung; Dominik Egli, Wellinger; Heinen, Zgraggen; Stoop, Barandun; Frehner, Corvi, Bromé; Stransky, Rasmussen, Nussbaumer; Wieser, Prassl, Ambühl; Simic, Chris Egli, Schmutz.
Bemerkungen: Lausanne ohne Almond, Maillard (beide verletzt) und Emmerton (überzähliger Ausländer).
SCL Tigers – Rapperswil 4:5 (2:1, 0:1, 2:3)
4437 Zuschauer. – SR Stolc/Dipietro, Altmann/Duarte. – Tore: 7. Sturny (Grossniklaus/Powerplaytor) 1:0. 11. Schmutz (Grenier) 2:0. 19. Brüschweiler (Jelovac) 2:1. 24. Wick (Unterzahltor!) 2:2. 46. Maier 2:3. 54. Grenier (Huguenin/Powerplaytor) 3:3. 56. Dünner 3:4. 58. (57:03) Eggenberger (Vouardoux/Powerplaytor) 3:5. 58. (57:58) Olofsson (Pesonen) 4:5 (ohne Torhüter). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers. – PostFinance-Topskorer: Olofsson; Eggenberger.
SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Huguenin; Blaser, Erni; Schilt, Grossniklaus; Zryd, Guggenheim; Schweri, Saarela, Pesonen; Grenier, Schmutz, Olofsson; Petrini, Berger, Sturny; Salzgeber, Diem, Loosli.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Maier, Djuse; Vouardoux, Profico; Jelovac, Sataric; Baragano, Aebischer; Wick, Dünner, Neukom; Eggenberger, Rowe, Cervenka; Zangger, Albrecht, Brüschweiler; Wetter, Mitchell, Forrer.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Elsener, Stettler, Weibel und Zaetta (alle verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Lammer, Lehmann und Moses (alle verletzt). SCL Tigers von 57:27 bis 57:58, 58:08 bis 58:15 und ab 58:29 ohne Torhüter.