Hockey Cup Hockey-Cup: Langenthal bodigt Zug sensationell +++ Bern eliminiert Davos +++ Biel scheitert an Lausanne

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25.10.2020

In den Achtelfinals des Schweizer Cups gelingt dem SC Langenthal die Sensation. Die Oberaargauer werfen den EV Zug, den Leader der National League, mit 2:1 nach Verlängerung raus.

Langenthals «Coup» ist eine der allergrössten Überraschungen in der siebenjährigen zweiten Geschichte des Schweizer Cups, der im nächsten Jahr zumindest nicht mehr mit den Klubs der National League durchgeführt wird. Langenthals Effort rangiert so weit oben, obwohl mit den Rapperswil-Jona Lakers (2018) und Ajoie (2020) zweimal ein Vertreter der Swiss League den Cupfinal gewonnen hat.

Aber das war vor Corona – als die National-League-Vereine den Cup zuweilen nicht seriös nahmen. In der aktuellen Saison sind die Klubs aber auf jeden Franken angewiesen. Allen fehlt Geld. Und mit einem Cup-Triumph liesse sich 300'000 Franken Preisgeld einnehmen. Deshalb ist der Cup in dieser Spielzeit wichtiger als in den Vorjahren. Niemand setzt die zweite Garnitur oder Junioren ein. Auch nicht der EV Zug in Langenthal.


Die Viertelfinal-Auslosung live um 20 Uhr

Dass Zug dennoch im Oberaargau aus dem Wettbewerb flog, lag primär an Langenthals Goalie Pascal Caminada. Die letztjährige «Nummer 3» des SC Bern (hinter Schwedener und Karhunen) hielt die Langenthaler mit diversen Glanzparaden im Spiel, als Zug dominierte und auf die Vorentscheidung drückte.

Eine Szene, wie man sie selten sieht, leitete zu Beginn des Schlussabschnitts die Wende ein. Gegen Elvis Schläpfer, den Sohn von Langenthals Sportchef Kevin Schläpfer, wird in der 44. Minute eine Strafe wegen Beinstellens ausgesprochen. Aber die Schiedsrichter konferieren - und nehmen die Strafe schliesslich zurück. Und in der Zeit, in der Langenthal in Unterzahl gespielt hätte, glich Dario Kummer mittels Ablenker zum 1:1 aus.

Nach diesem Ausgleich spielte beim EV Zug, der in den Tagen zuvor die ZSC Lions 6:3 und 8:2 deklassiert hatte, die Angst vor einer Blamage gegen die Nummer 8 der Swiss League mit. In der 58. Minute fehlten dem Aussenseiter erstmals nach einem weiteren abgefälschten Weitschuss nur wenige Zentimeter zur Sensation. In der Overtime erspielten sich Dario Kummer und Eero Elo Chancen für Langenthal. Die Entscheidung fiel aber erst 44 Sekunden vor Schluss der Overtime, als Marc Kämpf solo auf Goalie Leonardo Genoni losziehen konnte und diesen im zweiten Anlauf überwand.

Schon vor vier Jahren war dem SC Langenthal im Cup eine Sensation gelungen: Damals besiegte der kleine SCL den grossen HC Lugano mit 5:1.

Noch zwei Unterklassige

Neben Langenthal sind noch zwei weitere Swiss-League-Vertreter mit von der Partie. Der HC Ajoie gewann als Titelhalter auch das sechste Pflichtspiel in dieser Saison. Die Jurassier setzten sich in Kloten im Duell der Cupsieger von 2017 (Kloten) und 2020 nach Rückstand mit 3:1 durch. Ausserdem befindet sich Visp noch im Rennen. Die Oberwalliser werden ihren Achtelfinal gegen Fribourg-Gottéron erst nach der Quarantäne-Zeit nachholen.

Berns Defensive

In Duellen zwischen National-League-Klubs setzten sich mehrheitlich die Favoriten durch. Mit dem SC Bern qualifizierte sich ein zweiter Berner Klub für die Viertelfinals. Die Berner führten gegen Davos schon nach 13 Minuten durch Inti Pestoni und Ted Brithén 2:0; danach fielen keine Goals mehr.

Die Bündner Gäste, die vor einem Jahr den SCB noch nach Verlängerung aus dem Schweizer Cup geworfen hatten, erwiesen sich zu keiner Reaktion in der Lage. Bern stand weiteren Goals näher als das Team von Christian Wohlwend, das auch in der Meisterschaft den Tritt noch nicht gefunden hat. Berns Keeper Tomi Karhunen kam nach dem 6:0 gegen Biel vom Freitag zum zweiten Shutout innerhalb von 44 Stunden.

Weniger sattelfest agiert derzeit die Bieler Defensive. Die Seeländer gerieten in Lausanne früh in Rückstand und verloren wegen dreier weiterer Gegentore im Schlussabschnitt mit 2:5. Seit dem 6:0-Sieg über Lausanne Anfang Saison kassierte Biel zum sechsten Mal hintereinander vier oder mehr Gegentore.

Genève-Servette setzte sich gegen die SCL Tigers nur 4:2 durch (nach einem 1:2-Rückstand). Vor zehn Tagen hatte Servette gegen Langnau daheim noch 8:1 gewonnen. Ambri-Piotta erreichte die Viertelfinals mit einem 3:2-Auswärtserfolg nach Verlängerung über die Rapperswil-Jona Lakers. Daniele Grassi erzielte in der Verlängerung das Siegtor für die Leventiner.

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